Neukirchen-Vluyn/Moers. Am Mittwoch hat die CDU Neukirchen-Vluyn Raimund Sicking als Kandidaten für die Landtagswahl benannt. In Moers gibt es eine Änderung.
Professor Raimund Sicking möchte für die CDU in den Düsseldorfer Landtag. Der 52-jährige Neukirchen-Vluyner hat am Mittwochabend auf der Wahlveranstaltung des CDU-Stadtverbandes im Viva Event- & Freizeitpark den Anwesenden noch einmal seine Ambitionen dargelegt. Sicking möchte für den Wahlkreis Moers/Neukirchen-Vluyn antreten.
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Damit ist er neben der Moerser CDU-Fraktionsvorsitzenden Julia Zupancic der zweite mögliche Kandidat für diesen Wahlkreis. Noel Schäfer aus Moers steht nicht mehr zur Wahl. Auf der Versammlung der CDU in Moers am Mittwochabend hatten sich die anwesenden Mitglieder dem Votum des Vorstandes angeschlossen und sich für Julia Zupancic ausgesprochen, sagte die Moerser CDU-Vorsitzende Petra Kiehn später am Abend. Noel Schäfer stelle sich klar hinter die Kandidatur von Zupancic, sagte die Vorsitzende weiter.
Auch in Neukirchen-Vluyn hatte es im Vorfeld ein einstimmiges Vorstandsvotum gegeben, wie der stellvertretende Vorsitzende des Stadtverbandes, Markus Meyer, sagte.
Der Neukirchen-Vluyner Kandidat:
Raimund Sicking ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er wuchs in Herten auf, hat Werkstofftechnik in Aachen studiert, wo er auch seine Frau kennenlernte, die aus Neukirchen-Vluyn kommt. 13 Jahre lang hat Sicking in der Industrie gearbeitet und war auch international im Einsatz. 2012 habe er „die Seiten gewechselt“, sagte Raimund Sicking am Mittwochabend. Er lehrt jetzt an der Hochschule Rhein-Waal am Standort Kleve Werkstoffwissenschaften, Nachhaltigkeit und Recycling. Seit zehn Jahren ist er Vorsitzender des Tennisclubs Rot-Weiß Vluyn.
Zur Partei ist er letztlich im Jahr 2013 gestoßen. Im Neukirchen-Vluyner Stadtparlament war er zuerst im Fachausschuss für Bildung, Kultur und Sport – was seinen Interessen sehr nahe kam. Aktuell ist Dr. Raimund Sicking der Neukirchen-Vluyner CDU-Vertreter im Kreistag in Wesel.
Für seine Landtagskarriere setzt er unter anderem auf das umfassende Thema Nachhaltigkeit. So spricht er sich erneut positiv für den RS1-Anschluss aus. Die Kreislaufwirtschaft müsse optimiert werden. Der Moerser Bahnhof müsse ausgebaut und damit die Bedeutung der Grafenstadt als Drehscheibe gestärkt werden. Das nutze auch Neukirchen-Vluyn. „Als Kreistagsabgeordneter beschäftige ich mich auch mit Moerser Themen“, sagt Sicking im Gespräch mit der NRZ. Unter anderem sei die Campusbaustelle eines der bedeutenden Projekte. Bildung, Infrastruktur und Sicherheit sind für ihn zudem Ansporn für die Kandidatur. Als Mitglied des Landtages werde er sich für eine nachhaltige Gründungsoffensive in Moers und Neukirchen-Vluyn einsetzen. „Das ist eine Herausforderung“, sagt er über die Struktur des Wahlkreises.
Die Moerser Kandidatin:
Die Moerser CDU-Fraktionsvorsitzende Julia Zupancic hatte Ende April ihre Bereitschaft signalisiert, bei den Landtagswahlen im kommenden Jahr für die Christdemokraten in Moers und Neukirchen-Vluyn antreten zu wollen. Die 39-Jährige hatte bei der jüngsten Kommunalwahl den Wahlbezirk Meerbeck-Ost mit knapp 31 Prozent gewonnen.
„Mit dem Rückenwind der vergangenen, sehr erfolgreichen Kommunalwahl, mit meinem direkt gewonnenen Ratsmandat in einem Wahlkreis, in dem dies die CDU bisher noch nie geschafft hat, mit den Erfahrungen aus sieben Jahren Ratstätigkeit und dem gelungenen Start der aktuellen CDU-Fraktion Moers unter meiner Führung, ist es folgerichtig, nun den nächsten Schritt zu gehen“, hatte sie im April gesagt. Die Kombination aus Fraktionsvorsitz und Landtagsmandat hält die Diplom-Ökonomin für gut, um noch mehr für die Region zu erreichen.
Aus Moers hatte auch der CDU-Ratsherr Noel Schäfer in den Düsseldorfer Landtag einziehen wollen. Der 26-Jährige hat mit dem Wahlbezirk Scherpenberg/Asberg bei der Kommunalwahl im vergangenen September ebenfalls einen Wahlbezirk nach langer Zeit wieder für die CDU gewonnen. Er gilt als Experte in Sachen Digitalisierung und hat neben seinem Master- und Bachelorstudium eine Digitalagentur gegründet.
Auf einer Delegiertenversammlung Ende Mai wird die Entscheidung fallen, wen die CDU für den Wahlkreis ins Rennen schickt.