Kamp-Lintfort. Die Stadt Kamp-Lintfort hat dem Kreis zwei Vorschläge für ein zweites Impfzentrum gemacht. Kreisverwaltung soll Angebote auswerten.
Die Stadt Kamp-Lintfort hat dem Kreis zwei Immobilien für ein zweites Impfzentrum auf der linken Rheinseite angeboten. Laut Bürgermeister Christoph Landscheidt eigne sich sowohl das Bürogebäude des Immobilieninvestors Hellmich an der Südstraße 8, in dem früher die Hochschule Rhein-Waal untergebracht war, als auch das ehemalige Straßenbahndepot an der Bernhardstraße im Besitz des Hoteliers Elmar Welling. Die Immobilie liegt gegenüber Wellings Parkhotel. Beide Standorte würden die nötigen infrastrukturellen Voraussetzungen erfüllen, so der Bürgermeister.
"Wir brauchen für die linksrheinischen Kommunen ein eigenes Impfzentrum", sagte Landscheidt. Menschen über 80 Jahren sei der weite Weg bis nach Wesel nicht zuzumuten. Das hätte auch die Kreisverwaltung erkannt und um Angebote aus den linksrheinischen Kommunen gebeten. Die Stadt Moers hatte dem Kreis bekanntlich die Eishalle an der Filder Straße als Standort angeboten. Nun liege es an der Kreisverwaltung, die Angebote auszuwerten und "sich kurzfristig zu entscheiden", so Landscheidt. Ein Zeitpunkt für die Entscheidung des Kreises sei ihm aber nicht bekannt, so der Bürgermeister auf Nachfrage.
Kontaktverfolgung muss besser werden
Die Stadt Kamp-Lintfort werde aber alles in ihrer Macht stehende tun, damit jeder Impfwillige möglichst einfach, schnell und ohne lange Wege eine Impfung bekommen könne. Es könne nicht sein, dass man Risikopatienten mit Bus und Bahn durch den ganzen Kreis Wesel schicke und einer Infektionsgefahr aussetze, so der Bürgermeister.
Für problematisch halte er außerdem, dass die digitalen Möglichkeiten der Kontaktverfolgung offenbar nicht ausgeschöpft würden. Auch der Kreis Wesel habe hier "Nachholbedarf": "In Berlin gibt es beispielsweise mit dem Start-Up luca-app einen App-Anbieter, der die Kontaktnachverfolgung sicher, anonym und lückenlos ermöglicht. Wenn Gastronomie, Hotels, Sport- und Veranstaltungsstätten wieder öffnen können, muss eine Kontaktnachverfolgung so einfach wie möglich sein."
Landscheidt weiter: "Wir sind sicher nicht schlauer als andere, aber diese Problematik wird bislang nicht mit aller Konsequenz verfolgt."