Moers. Corona in Moers: Nach dem Nelkensamstagszug fallen auch Sitzungen aus. Die Vereine sagen reihenweise ab und blicken sorgenvoll auf die Kosten.
Der Sitzungskarneval in Nordrhein-Westfalen ist nach einem Gespräch zwischen Vertretern des organisierten Karnevals und der Landesregierung am Dienstag wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Das stößt, wenige Wochen vor den ersten Sitzungen der laufenden Session, bei Karnevalisten in Moers nicht nur auf Zustimmung.
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Der Vorstand der Karnevalsgesellschaft Lusticana-Barbara hat bereits am Montag die Entscheidung getroffen, sämtliche eigenen Veranstaltungen der aktuellen Karnevalssession abzusagen. „Die Gesundheit und die Sicherheit, sowohl der Gäste als auch der Mitglieder, steht für uns an oberster Stelle“, wird Präsidentin Petra Weier in einer Mitteilung vom Mittwoch zitiert.
Für alle Aktiven des Vereins sei das ein schwerer Schlag. Feiern unter den „wichtigen und notwendigen Schutzmaßnahmen“ wären jedoch nur ein Abklatsch der sonst so ausgelassenen Atmosphäre der beliebten Karnevalsveranstaltungen. Man bereite jetzt voller Kraft, Ausdauer und Ideen die nächste Session vor. Die ist für die KG Lusticana-Barbara eine ganz besondere, dann besteht der Verein seit närrischen 44 Jahren.
Bei der Karnevalsgesellschaft Fidelio entscheidet der Vorstand am Donnerstagabend, wie es nach den Signalen aus Düsseldorf weitergeht. Vier Sitzungen hat der Verein geplant, sie alle stehen vor dem Aus. „Aussteigen aus dem Sitzungskarneval ist leicht gesagt, uns entstehen aber Kosten“, meinte Fidelio-Präsident Dieter Böhl am Mittwoch im NRZ-Gespräch.
Bei der Karnevalsgesellschaft Elfenrat Moers-Eick winkt Präsident Andreas Kunze angesichts der schlechten Nachrichten ab: „Saalveranstaltungen wird es in dieser Session gar nicht geben und auch die Hausparty Mitte Januar werden wir wohl absagen müssen.“ Besonders schade findet Kunze die Absage mit Blick auf die vielen Tänzerinnen im Verein. Und auch die laufenden Kosten für die Gema, Steuern und das Vereinsheim bereiten ihm Sorgen. Auch bei der Karnevalsgesellschaft Humorica musste ganz kurzfristig eine Entscheidung getroffen werden, wie Präsident Pascal Krumpen berichtet.
Fünf Veranstaltungen seien hier geplant gewesen. Der Verein will sich jetzt aber beim angekündigten Sonderfonds registrieren, um möglicherweise finanzielle Entschädigung für die Künstlerinnen und Künstler zu erhalten, deren Auftritte jetzt ausfallen.