Neukirchen-Vluyn. Die Geschäfte auf den Höfen in Neukirchen-Vluyn haben in der Corona-Krise Hochkonjunktur. Die Hygienestandards gelten natürlich auch hier.

An der Ladentheke plauschen, entlang der großen Sortimentsvielfalt stöbern und das frisch gefüllte Körbchen mit Obst in den Händen halten: Vieles ist auch in Zeiten von Corona gleich geblieben. Die Neukirchen-Vluyner Hofladenbesitzer haben eigene Strategien entwickelt, um weiterhin für ihre Kunden da zu sein.

Im Paschenhof am Paschenweg 52 ist Hofinhaber und Landwirt Johannes Leuchtenberg froh, dass es weitergehen kann: „Unser Selbstbedienungshäuschen mit tagesfrischen Milchprodukten ist geöffnet.“ Frisch von den hofeigenen Kühen gewonnene Milch, verschiedene Sorten Käse und Joghurt sowie Kartoffeln gehören zum Angebot.

Abstand halten ist beim Stöbern besonders wichtig, denn das Milchhäuschen hat die Größe einer Gartenhütte: „Ich erlebe, dass die Kunden weiterhin vorsichtig sind. Manche tragen Mundschutz und Gummihandschuhe“, sagte Leuchtenberg. Zu Stoßzeiten stehen die Kunden durchaus mal vorm Häuschen in der Warteschlange: „Aber auch da begegnet man sich mit Abstand und Respekt.“ Zur Corona-Zeit liefen die Basics des Backens wie Milch und Eier sehr gut, stellt Leuchtenberg fest.

Abstandshinweise und Desinfektionsmittel – daran kommt man auch an den Obstplantagen vom Monterkampshof an der Vluyner Straße 33 nicht vorbei. „Wir öffnen ganz normal und behalten es bei, dass maximal drei Kunden unseren 55 Quadratmeter großen Laden gleichzeitig betreten dürfen“, sagt Inhaberin Petra Weißenfels. Sie hat selbst genähten Mundschutz an die Mitarbeitenden verteilt.

Im Obstladen des Schlosses Bloemersheim an der Niederrheinallee 381 ist das Verkaufsteam im Einsatz. Plexiglas-Scheiben sind an der Verkaufstheke zwischen Mitarbeitenden und Kunden montiert. Wie im Monterkampshof dürfen drei Leute gleichzeitig den 100 Quadratmeter großen Laden betreten. „Es gab zu Beginn der Corona-Pandemie von älteren Kunden viel Unverständnis“, sagte Jaqueline Huhndorf, Geschäftsführerin des Obstverkaufs Bloemersheim. Viele Kunden hätten um Begleitung ihrer geheingeschränkten Ehepartner gebeten.

Zudem gab es Sorge, dass sich das Virus auf den frisch geernteten Lebensmitteln ablagern könnte – „aber da klären wir auf und sagen, dass Ablagerung nicht möglich ist“. Trotz aller Corona-Einschränkungen verzeichnet Huhndorf im Obstladen großes Kundeninteresse: „Vermehrt kommen Familie zu uns. Sie loben den freiläufigen Platz, der im Gegensatz zu engen Supermarktgängen gegeben ist.“

In der aktuellen Spargel- und Erdbeersaison reisen 50 Erntehelfende aus Rumänien und Polen an: „Sie sind in unseren Forsthäusern in Neukirchen-Vluyn und Tönisvorst untergebracht. Auch hier wird stark auf ihre Gesundheit geachtet“, erklärt Huhndorf mit Blick auf die einzuhaltenden Hygienestandards, die jederzeit und virenunabhängig gelten. Huhndorf ist sich sicher: „Trotz Lockerungen wird uns Corona noch eine Weile begleiten, aber das stehen wir gemeinsam durch.“

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Der Selbstbedienungsautomat am Paschenweg 52 mit Blick auf die Kühe ist rund um die Uhr und sieben Tage die Woche geöffnet.

Der Monterkampshof, Vluyner Straße 33, ist montags bis donnerstags von 9 bis 13 und von 15 bis 18.30 Uhr sowie freitags von 9 bis 18.30 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

An der Niederrheinallee 381 öffnet der Obstladen Bloemersheim montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 18 Uhr sowie samstags von 8.30 Uhr bis 14 Uhr.