Kamp-Lintfort. Kamp-Lintfort bekommt für seine Schulen 1,7 Millionen Euro aus dem DigitalPakt. Bei aller Freude gibt es auch Kritik – am bürokratischen Aufwand.
Die Zeit drängt: Nicht erst die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die digitale Ausstattung der Schulen landauf, landab zu wünschen lässt. Mit Hilfe des vom Land aufgelegten DigitalPakts, der für Kamp-Lintfort bis Ende 2021 Mittel in Höhe von insgesamt maximal 1.717.904 Euro vorsieht, kann die Stadt vor allem die Versorgung mit leistungsfähigem WLAN an den Schulen angehen. Dabei muss die Stadt einen Eigenanteil von zehn Prozent übernehmen, maximal also 171.690 Euro.
Erheblicher bürokratischer Aufwand
Der Wermutstropfen: Der bürokratische Aufwand sei erheblich, sagte Dezernent Christoph Müllmann in der letzten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport. Diskussionsstoff bergen für ihn auch die zwei weiteren Sonderförderprogramme des Landes, die erstens vorsehen, zum Ausgleich sozialer Ungleichheiten digitale Endgeräte für Schüler zu beschaffen und zweitens das Lehrpersonal auszustatten.
Denn auch wenn die Stadt diese Förderprogramme ausdrücklich begrüßt, fehlten laut Müllmann seitens des Landes klare Vorgaben, welche Geräte anzuschaffen seien. Ebenfalls noch nicht geklärt seien die Folgekosten für die Wartung der Geräte. Zudem ist es nicht einfach, einen gerechten Schlüssel für die Verteilung zu finden: „Wir glauben, dass es das Sinnvollste wäre, diese Geräte als Klassensatz zu halten, anstatt sie einzeln zuzuordnen“, so Müllmann.
Gleiche Geräte erleichtern die Wartung
Was die Ausstattung der Lehrer angeht, sieht der Dezernent – ebenso wie der Deutsche Städte- und Gemeindebund – außerdem das Land in der Pflicht: „Die Lehrerausstattung fällt in den Verantwortungsbereich des Landes.“
Nach Absprachen zwischen Schulen, Stadt und dem Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) gebe es laut Müllmann die einhellige Empfehlung, als Geräte für die Schüler I-Pads anzuschaffen. „Wenn in Kamp-Lintfort alle die gleichen Geräte haben, erleichtert uns das die Wartung“, so der Dezernent. Geplant ist nun in einem ersten Schritt, alle vier Grundschulstandorte mit WLAN auszustatten. Das KRZN überprüft zudem, ob das WLAN-Netz an den weiterführenden Schulen überall ausreicht. Gegebenenfalls muss nachgebessert werden. Geplant ist an den weiterführenden Schulen auch eine Ausstattung mit digitalen Tafeln.
Warten auf die Bestellung
Aktuell läuft die Bestellung der Geräte für die Schüler und Lehrer an. Wie lange es dauert, bis sie bei ihren Nutzern ankommen werden, kann Dezernent Müllmann nur schwer abschätzen: „Vor einigen Wochen hat man uns eine Lieferzeit von sechs Wochen genannt – ich befürchte, dass es länger dauern wird. Wir werden sicher nicht die einzigen sein, die jetzt bestellen.“