Kamp-Lintfort. Eigentlich wollten sich die Künstler in Kamp-Lintfort für die Laga stark machen. Daraus wird wohl nichts. Doch hat der Einsatz etwas Positives.
Die Landesgartenschau 2020 war eigentlich der Anlass, warum sich 13 Künstler aus Kamp-Lintfort zusammen gesetzt haben. Sie wollten gemeinsam überlegen, was sie zum erfolgreichen Gelingen der Laga in ihrer Stadt beitragen könnten. Das Ergebnis, Stand jetzt: so ziemlich nichts.
Das hat einen durchaus einleuchtenden Grund: So eine Gartenschau findet zum größten Teil im Freien statt. Und da, wo es geschlossene Räume gibt, bieten sie sich für Ausstellungen definitiv nicht an: Im Treibhaus wegen des ungünstigen Klimas, die Westliche Orangerie wird während der Laga Cafeteria, im Kalisto, der Spiel- und Tieroase auf dem Zechengelände, wäre es thematisch sehr eingegrenzt. Und Dr. Peter Hahnen ist mit den Ausstellungsräumen am Kloster Kamp autark.
Schade. Hat aber Harald Gayk, Maria Lehmbrock, Barbara Lübbehusen, Andrea Much, Elke Munse, Frank Reinert, Anne Schary, Michaela Vahrenholt, Andrea Willicks, Jörg Winke, Heike Wirtz, Edelgard Wittkowski und Barbara Ziebuhr nicht aus der Bahn geworfen.
Dauerhafte Bleibe gefunden
„Ist doch schön, dass wir uns so alle getroffen haben“, findet Anne Schary. Und mit dem Friederike-Fliedner-Haus hat man ja nun auch einen Ausstellungsraum gefunden, den die Kamp-Lintforter Künstler nun dauerhaft und mit wechselnden Ausstellungen besetzen können. Zum Auftakt will die Gruppe erst einmal zeigen, wie unterschiedlich die Kamp-Lintforter Künstler sind. Jeder beteiligt sich an der Auftakt-Ausstellung. Das heißt aber auch: jeder darf nur zwei Arbeiten zeigen. Da müssen Künstler sich schon schwer zusammenreißen. Und wer unten im Flur ein großes Format hängen darf, muss erst noch ausdiskutiert werden. Egal, das ist eine muntere Truppe. Barbara Ziebuhr sagt: „So sind wir sichtbar und präsent und können zeigen, wen wir hier im Ort haben.“ Und zwar auf einen Rutsch, und nicht wie beim Tag der offenen Ateliers im September übers ganze Stadtgebiet verteilt.
Vielleicht temporäre Open-Air-Aktionen
Der Beigeordnete und Kulturdezernent Christoph Müllmann hätte selbstverständlich die Künstler gerne mit im Boot. Aber der Schirrhof wird ja frühestens gegen Ende der Landesgartenschau fertig werden. Er hofft, im Gespräch zu bleiben. „Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit mit temporären Open Air Aktionen“, überlegt er. Auch Susanne Toussaint, die die Veranstaltungen der Gartenschau plant, hat noch keine Idee, ob und wie bildende Kunst einzubinden sei: „Trotzdem sollen sich interessierte Künstler gerne bei uns melden.“