Moers. Die Feuerwehr wurde am Dienstag zur Römerstraße alarmiert, weil es auf einem Dach brennt. Laut Feuerwehr ist das Haus vorerst nicht bewohnbar.
Rauch, zwischendurch Flammen und Wasserfontänen: Die Feuerwehr ist am Dienstagmittag in Moers an der Römerstraße alarmiert worden. Gegen 12 Uhr ist bei Arbeiten auf dem Dach eines achtstöckigen Hauses ein Feuer ausgebrochen, wie Sprecher von Polizei und Feuerwehr vor Ort mitteilten. Die Dachdecker hätten sofort die Einsatzkräfte verständigt und die Bewohner gewarnt. Knapp 130 Menschen sind in dem Haus wohnhaft, heißt es. Das Gebäude gilt laut Auskunft der Feuerwehr am Abend vorerst als nicht bewohnbar. Die Maßnahmen werden noch andauern.
Eine der vorläufigen Folgen des Brandes am Mittag: Ein Polizeibeamter sei ambulant behandelt worden, eine weitere Person musste in Folge eines Schocks und Kreislaufbeschwerden ins Krankenhaus gebracht werden, teilte Andre Gesthuysen von der Feuerwehr mit. Bei weiteren vier Personen habe zunächst Verdacht auf Rauchgasvergiftung bestanden. Das habe sich aber nicht bestätigt, heißt es später. Genau 126 Personen seien in dem Haus wohnhaft, so Gesthuysen. Die meisten Menschen hätten sich direkt nach draußen begeben.
Ordnungsamt betreute die Bewohner des Hauses
Das Ordnungsamt erschien laut Polizei ebenfalls vor Ort und kümmerte sich um die Bewohner. Einige von ihnen hielten sich auf dem Parkplatz der Geschwister-Scholl-Gesamtschule auf und beobachten das Geschehen. Viele Personen, die hier standen, hatten das Smartphone in der Hand, telefonierten und filmten, wie die Feuerwehr versuchte, die Ausbreitung des Brands zu verhindern.
„Hast du gesehen, was da rauskommt?“, fragt Wolfgang Schiebener und zeigt nach oben. Er wohne ganz unten im Erdgeschoss und sei grad im Begriff gewesen, zu gehen, als er den Rauch wahrgenommen habe. „Wir sind das fast schon gewöhnt“, sagt Schiebener und erinnert sich daran, dass es auch im vergangenen Jahr auf einem Balkon in der vierten Etage gebrannt habe.
Schnell Schlüssel und Handy geschnappt und raus
Auch Ulrike Braun steht bei ihm. Sie wohne in der 6. Etage und habe gelesen. Auf einmal habe es verbrannt gerochen, sagt sie. Dann habe schon jemand an die Tür gebollert: „Raus, raus – es brennt.“ Ulrike Braun habe sich nur noch schnell Schlüssel und Handy geschnappt und sei rausgegangen.
Die Feuerwehr sei informiert worden, dass das Dach in voller Ausdehnung brenne und sei direkt mit vielen Einsatzkräften rausgefahren, berichtet Gesthuysen. Ersten Einschätzungen zufolge seien zunächst mindestens 50 Einsatzkräfte von Brandschutz und Rettungsdienst vor Ort gewesen.
Römerstraße gesperrt - Polizei übernimmt Ermittlungen zur Brandursache
Die Frage sei nun auch, „wie groß wird der Wasserschaden sein?“, so Gesthuysen. Bereits zu diesem Zeitpunkt sei Wasser durchgekommen. Die Ausbreitung des Brands müsse verhindert werden. Das Dach werde abgedeckt und abgetragen und parallel gelöscht, heißt es nachmittags von der Feuerwehr.
Es seien sehr aufwendige Maßnahmen, um an den Brand heran zu kommen, heißt es am Abend von der Feuerwehr. Die Maßnahmen werden auch noch weiter andauern. „Das ganze Gebäude gilt vorerst als nicht bewohnbar“, so ein Sprecher der Feuerwehr. Die Bewohner würden seitens der Stadt in einer Notunterkunft untergebracht.
Für die Löscharbeiten hatte die Polizei die Römerstraße zwischen Essenberger Straße und Homberger Straße für den Verkehr gesperrt. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen zur Brandursache.
Über die NINA-Warnapp warnte die Feuerwehr bis Mittwochmorgen, dass es im Ortsteil Scherpenberg im Bereich von Römer Straße/ Homberger Straße zu Geruchsbelästigung und Rauchniederschlag komme. „Gesundheitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden. Bitte begeben Sie sich im betroffenen Bereich sofort in geschlossene Räume. Schließen Sie vorsorglich Fenster und Türen und schalten Sie Klima- und Lüftungsanlagen ab.“ (acf)