Am Niederrhein. Die Coronavirus-Epidemie führt zu Hamsterkäufen. In Moers und Neukirchen-Vluyn erleben die Supermärkte einen Ansturm wie vor Weihnachten.

Wer am Samstag einkaufen wollte, der brauchte in so manch einem Supermarkt viel Geduld und vor allem starke Nerven: Denn die Märkte waren voll, die Regale hingegen teilweise leer. Die Sorge vor der weiteren Ausbreitung des Coronavirus führt auch die Menschen in Moers und Neukirchen-Vluyn dazu, Hamsterkäufe zu tätigen.

„Am Samstagvormittag war es schon heftig“, sagte Ursula Sorgi. Ihr Mann Hans-Georg Sorgi betreibt die gleichnamige Edeka-Filiale an der Uerdinger Straße in Moers. Am Nachmittag habe sich die Lage etwas entspannt, doch vor allem Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker, Nudeln und Reis waren da so gut wie ausverkauft. Da derzeit viele Menschen zu Hause bleiben, rechnet Sorgi mit einer weiter steigenden Nachfrage. „Da Schulen und Kindergärten schließen, sind auch diejenigen aufgeschreckt, die bisher entspannt waren. Es wird also noch mehr gekauft“, erklärte sie. Am Wochenende sei mindestens genauso viel los gewesen wie an einem Einkaufstag vor Ostern oder Weihnachten. „Es ist eine gute Frage, was wir am Montag geliefert bekommen. Alle Märkte sind leer und bestellen die drei- oder vierfache Menge wie sonst“, erklärte Sorgi. So sei man froh, wenigstens eine der vier georderten Paletten zu bekommen.

Lebensmittelmärkte stellen Desinfektionsspender für die Kunden auf

Am Supermarkteingang wurden Desinfektionsspender für die Kunden aufgestellt. Die Mitarbeiter sind dazu angehalten, sich noch häufiger die Hände zu waschen und einen größeren Abstand an den Bedientheken einzuhalten.

Ein ähnliches Bild zeichnete sich am Samstag bei Edeka Raber und Rheingans in Vluyn ab. Auch dort wurden diese Schutzmaßnahmen ergriffen. Trockennahrungsmittel und Hygieneartikel, wie Toilettenpapier waren ebenfalls schnell vergriffen. „Es war definitiv mehr los. Darauf waren wir zwar vorbereitet und haben versucht, die Lager aufzufüllen. Aber wir kriegen nicht alles nachgeliefert“, sagte Dominic Münks, stellvertretender Marktleiter. Die Filiale wird montags, mittwochs und freitags durch das Moerser Zentrallager beliefert. Doch auch dort komme es zu Lieferengpässen. Die Folge: Am Montagmorgen könne es vereinzelt leere Regale geben. „Wir geben unser Bestes für eine gute Warenverfügbarkeit.“

Darüber informiert der hiesige Edeka-Markt auch über die sozialen Medien – und trifft auf Verständnis. „Hut ab vor allen Verkäufern. Ich finde es super, dass ihr trotz allem noch super nett und freundlich seid“, kommentierte eine Nutzerin.