Kamp-Lintfort.. Um das Klima zu schützen, will Kamp-Lintfort die Häuser in der Stadt fit für die Zukunft machen. Jetzt gibt es eine neue Anlaufstelle für Bürger.
Die Luft in Kamp-Lintfort soll sauberer werden – dabei könnte in den nächsten drei Jahren eine kostenlose Beratung für Hausbesitzer im neuen Quartiersbüro an der Friedrichstraße 7 helfen: Bürgermeister Christoph Landscheidt und der Geschäftsführer der Innovation City Management GmbH, Burkhard Drescher, eröffneten am Mittwoch in den Räumen der Werbegemeinschaft die Anlaufstelle für die Kamp-Lintforter Bürger. Die Innovation City Management GmbH beschäftigt sich mit klimagerechtem Stadtumbau und wird vom Initiativkreis Ruhr mitgetragen.
Jan van Leeuwen ist der für Kamp-Lintfort zuständige Fachberater und ab sofort immer montags und mittwochs von 13 bis 17 Uhr vor Ort, um Fragen zur energetischen Sanierung zu beantworten. „Gerade in der Altsiedlung gibt es hier großen Bedarf“, weiß Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Kaudelka. Im Fokus des für Kamp-Lintfort erstellten Quartierskonzepts steht dabei auch die Senkung des Strom- und Wärmebedarfs. „Etwa 50 Prozent der Häuser in der Altsiedlung heizen noch mit Kohle oder Öl“, so Kaudelka. Wenn Ende diesen Jahres das Kohledeputat auslaufe, sei eine Umstellung, etwa auf die Fernwärme der Stadtwerke, für den ein oder anderen sicher eine Option, glaubt Kaudelka.
Modernes Energiekonzept fürs Zechengelände
Die Stadtwerke sind neben der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), dem Asdonkshof und RAG MI Partner für das Projekt. Auch beim Neubau des Stadtquartiers Friedrich-Heinrich auf dem Zechengelände setze man auf ein modernes Energiekonzept, sagt Sandra Nierfeld, RAG MI-Projektleiterin – und unter anderem auf Fernwärme: So seien Anschlüsse für die denkmalgeschützten Gebäude auf dem Gelände bereits vorbereitet.
Bei der Beratung der Hausbesitzer verfolge man einen „pragmatischen Ansatz“; erläutert Drescher. Dabei gehe es darum, immer im Blick zu haben, „was die Leute im Portemonnaie haben“. Jan van Leeuwen hält für Hausbesitzer künftig einen Gebäudesteckbrief bereit, in dem nach einer Bestandsaufnahme mögliche Maßnahmen und Kosten aufgelistet sind. Pro möglichem Bauteil gibt es Vorschläge mit verschiedenen Varianten und eine Berechnung der Kosten ebenso wie der Ersparnis im Ergebnis.