Neukirchen-Vluyn. Die Niag prüft noch Vor- und Nachteile der Optionen für die Buswendeschleife. An einem anderen Punkt hat das Unternehmen klare Vorstellungen.
Das Coronavirus hat offenkundig auch die weiteren Planungen zum klimafreundlichen Mobilitätskonzept ausgebremst. So hatte sich Anfang März eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Stadt, des Kreises Wesel, der Niag sowie eines Planungsbüros getroffen, um die ÖPNV-Maßnahmen abzustimmen. Unter anderem ist über den von der SPD-Fraktion angeregten Buspausenparkplatz gesprochen worden. Die SPD hatte hierfür den Vluyner Südring favorisiert, die Stadt brachte alternativ den Springenweg ins Gespräch. Wie aus dem Protokoll der Sitzung hervorgeht, wollte die Niag als einen der nächsten Arbeitsschritte die Standorte hinsichtlich ihrer Eignung prüfen, danach sollte es eine Ortsbesichtigung geben.
Auf NRZ-Nachfrage nach dem aktuellen Stand sagte am Dienstag ein Sprecher des Unternehmens: „Die Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen, so dass wir zu diesem Zeitpunkt leider noch keine weiterführenden Informationen haben.“ In der kommenden Woche wird im Fachausschuss über das Thema gesprochen.
Man spricht über die Taktung
Dabei geht es auch um ein vom beauftragten Planungsbüro vorgeschlagenes Schnellbuslinienkonzept. Vonseiten der Stadt war eine Taktverdichtung zu den Stoßzeiten auf der Linie SB 10 vorgeschlagen worden, was vonseiten der Niag eher kritisch gesehen wurde. Eine Taktverdichtung sei aus wirtschaftlicher Sicht schwieriger zu realisieren als die Einrichtung einer neuen Linie, hieß es Anfang März.
Warum das so ist? „Mit einer ergänzenden Linie zur eigenwirtschaftlich betriebenen Schnellbuslinie SB 10 könnten wir zunächst einmal testen, ob die engere Taktung von den Fahrgästen hinreichend angenommen wird“, sagt der Niag-Sprecher. Und weiter: „Auf dieser Basis könnte dann ein Finanzierungskonzept erstellt und die Umsetzbarkeit geprüft werden.“ Dies alles wäre mit der Stadt Neukirchen-Vluyn noch abzustimmen, sagte er abschließend.
Zur Niederrheinbahn gibt sich die Niag wortkarg
Hauptknackpunkt scheinen somit einmal mehr die Kosten zu sein, gemäß des Mottos: Wer die Musik bestellt, soll sie auch bezahlen. Das wäre in diesem Fall die Stadt. Für die Erschließung von Rayen und Hochkamer wird – Stand März – über einen Bus-on-demand-Verkehr gesprochen; sofern es einen positiven Bescheid für die Zuwendung von Fördermitteln gebe.
Mit Blick auf die weiteren Planungen zur Niederrheinbahn und insbesondere Details zum notwendigen Brückenbauwerk in Moers antwortete die Niag am Dienstag zurückhaltend. Man verwies auf das differenzierte, formale Prüfverfahren, dem man nicht vorgreifen wolle. Die Niag stehe allen Möglichkeiten, den ÖPNV in der Region weiter zu stärken, selbstverständlich positiv gegenüber, hieß es nur.