Kamp-Lintfort. Termingerecht bis Ende Oktober sollen die Arbeiten nach über einem Jahr beendet werden. Bis dahin sind über vier Millionen Euro geflossen.
Da herrschte ganz schönes Gedränge am Freitagmittag in der Stadthalle: Endspurt auf der Baustelle. Gut 150 Bauarbeiter, schätzte der federführende Architekt Jochen Kleemann, legten sich ins Zeug. Nur noch gut einen Monat und alles muss fertig sein. Da wird dann auch schon mal samstags gearbeitet, hat Kulturdezernent Christoph Müllmann festgestellt. Am 5. November soll mit „Wir sind die Neuen“ (mit Winfried Glatzeder) das erste Stück nach der Sanierung über die Bühne gehen.
Stühle und Wände sehen aus wie immer
Seit Sommer letzten Jahres dauern die Arbeiten an. Gut vier Millionen Euro kosten sie. Und genau genommen sieht man nicht so viel davon im Theatersaal. Stühle und Wände sind noch die gleichen. Aber hinter den Wänden und unter den Decken steckt jetzt jede Menge Technik, von oben leuchten LED’s und allein die schweren Brandschutztüren kosteten jeweils 10.000 Euro, weiß Müllmann. Einen Beamer mit Leinwand für Präsentationen gehört dann auch zur Ausstattung der Stadthalle.
An der Fassade kann man durchaus sehen, dass hier was passiert ist. Optisch angepasst an den angebauten Neubau, der die Mensa der Schulen beherbergt, und definitiv moderner wirkt als die Variante aus den späten Sechzigern des vergangenen Jahrhunderts. Neue Klinker in grauen Farbtönen runden das Bild ab. Wichtiger ist aber die Wärmedämmung und die Dreifachverglasung der großen Fensterfronten.
Das Geld fließt in erster Linie in die neue Lüftungs- und Wärmetechnik, in die Technik und Beleuchtung sowie in den Brandschutz. „Da erhoffen wir uns natürlich auch Einsparungen bei den Betriebskosten“, sagt der Beigeordnete.
Während bei der Bestuhlung oder bei den Duschen im Backstage-Bereich sparsam gerechnet wurde, sind die beiden mit Glas vom Foyer abgetrennten Treppenaufgänge nicht gerade die Billig-Lösung. Im Falle eines Brandes können hier die Theaterbesucher vor Rauch geschützt nach draußen gelangen. „Irgendwie müssen wir ja auch Licht hier reinkriegen“, erklärt Christoph Müllmann die schicke Variante zum Thema Brandschutz.
Für Anfang Oktober sei, so erklärt Müllmann, eine Wirk- und Funktionsprüfung der Lüftung und Elektrik terminiert. Deshalb herrscht bei einigen Gewerken besonderer Druck. Und solange noch gebohrt und gesägt – also mächtig Staub aufgewirbelt wird – kann auch der Maler noch nicht anfangen
Eine offizielle Einweihung der fertig sanierten Stadthalle vor Aufnahme des Spielbetriebs wird es laut Müllmann nicht geben. Dafür sei der Neujahrsempfang auf jeden Fall in der guten Stube der Stadt geplant.