Neukirchen-Vluyn. Über die Entwicklung auf dem ehemaligen Zechengelände in Neukirchen-Vluyn wird weiter diskutiert. Kritischer Punkt: die Größe des Nahversorgers.

Die Bestrebungen zur Entwicklung der Süd-Ost-Fläche auf Niederberg können fortgesetzt werden. Das Kreativquartier kann kommen. Der so genannte Letter of Intent, also die Absichtserklärung zwischen den Partnern RAG MI, Stadt und der Tedo GmbH von Investor Jürgen Tempelmann, ist nun endlich unterzeichnet worden.

Darin sind auch die Grundlagen der städtebaulichen Planung geregelt. Basis dafür ist der Strukturplan, den Stadt und Politik erarbeitet hatten. Darin geht es auch um die Frage, welche Elemente (Handel, Gewerbe, Wohnen, Gastronomie, etc.) wo berücksichtigt werden.

Die CDU will weniger Einzelhandel

Es habe etwas länger gedauert, da es bei der RAG MI Personalwechsel gegeben habe, sagte der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann am Mittwoch in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung. Er sprach auch von „fruchtbaren Verhandlungen“.

Zudem hat die Politik am Mittwoch der Anpassung des städtebaulichen Konzeptes zugestimmt. Erwartungsgemäß nicht ohne ausgiebige Diskussion. Thomas Stralka (CDU) bescheinigte der Entwicklung auf dem ehemaligen Bergwerksgelände zwar eine „Leuchtturmsignalwirkung“, wiederholte aber die Kritik an der Größe des geplanten Nahversorgers, der mit 1200 Quadratmetern aus Sicht der CDU nicht ohne negative Auswirkungen vor allem auf Vluyn realisierbar sei. Bereits im Vorfeld der Sitzung hatten die Christdemokraten angekündigt, sich bei der Abstimmung zu diesem Thema zu enthalten – was sie schließlich taten.

Die Grünen sind für das Quartier

„Das ist nicht Fisch, nicht Fleisch“, ging der stellvertretende Vorsitzende der SPD, Richard Stanczyk, die CDU in der besagten Sitzung an. Und weiter führte er aus: „Das Ding ist ein Gesamtkonzept. Wir haben damals das erste Gutachten auch schlucken müssen. Jetzt ist ein anderes Gutachten da. Welches Bild geben wir ab, wenn sich die zweitgrößte Fraktion hier im Ausschuss enthält?“

Man könne sich über Einzelhandel trefflich streiten, sagte Stanczyk. Aber Neukirchen-Vluyn sei nicht Düsseldorf und nicht Köln. Heißt vermutlich: Wenn ein Investor in der Form investieren möchte, sollte man zugreifen. „Hier wächst etwas zusammen“, sagte der SPD-Fraktionsvize. „Das ist was Tolles“, setzte er seinen Begeisterungssturm fort. Die CDU vermochte er damit allerdings nicht umzustimmen.

Dafür nahm Christian Pelikan (Bündnis 90/die Grünen) an der Freude teil. „Wir haben hier endlich mal was, was unsere Stadt voranbringt“, frohlockte Pelikan. „Wenn die CDU sich unserer Zukunft enthalten möchte, soll sie das tun. Wir stimmen dafür“, schloss er.