Neukirchen-Vluyn. Die erste Arbeitswoche liegt hinter dem neuen Neukirchen-Vluyner Bürgermeister Ralf Köpke. Es ging auch direkt mit einem wichtigen Thema los.

Ralf Köpke hat seine erste Woche als Bürgermeister hinter sich. Viel Zeit, um erst einmal gemütlich im Rathaus anzukommen, hatte er nicht. Die Corona-Pandemie nimmt keine Rücksicht auf Einarbeitungszeiten. Heißt: Krisensitzung mit dem städtischen Krisenstab, dann Austausch mit den Bürgermeistern im Kreis und dem neuen Landrat Ingo Brohl. Allgemeinverfügung.

Schritt zwei: die konstituierende Ratssitzung. Auch ein Kraftakt, für den Köpke im Gespräch mit der Presse die Erste Beigeordnete Margit Ciesielski lobt. Den ursprünglichen Plan, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus kennenzulernen, hat der neue Bürgermeister verschieben müssen. Das werde er nachholen, sobald die Situation es zulasse, sagt Köpke.

Die ersten Projekte hat er im Blick, sagt, er wolle „da Tempo reinbringen“; unter anderem geht es um die Entwicklung auf dem Niederberg-Gelände. „Da stockt es gerade ein wenig bei der RAG MI“, sagt Köpke. Zusätzlich zu den bisherigen Ideen wird gerade über ein Kompetenz- und Innovationszentrum diskutiert. Dabei geht es darum, eine Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Hochschulen zu installieren, wie Köpke sagt. Derzeit sei man in der Ideenfindungsphase.

Das Hochhaus am Vluyner Nordring bleibt ein Thema

Es gehe darum, eine Anlaufstelle für Unternehmen zu schaffen, mit der Forschung der Hochschulen in Kontakt zu kommen und Wissenstransfer zu betreiben, eventuell eine Förderagentur anzusiedeln, einen Working-Space zu schaffen auch für Start-up-Unternehmen und Veranstaltungen durchzuführen; unterm Strich: einen Ort zu schaffen, an dem sich Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft begegnen können. Darüber möchte er bald mit dem Investor sprechen.

Nächstes wichtiges Thema: das Hochhaus am Vluyner Nordring. „Harald Lenßen war so nett, mir einen halben Schrank mit Ordnern dazulassen“, sagt Bürgermeister Ralf Köpke. Das vermittelt einen Eindruck über den intensiven Austausch der Stadt in dieser Angelegenheit. Der Eigentümer der Immobilie soll erneut ins Rathaus eingeladen werden, parallel wird die Sanierungssatzung auf den Weg gebracht. Der bezahlbare Wohnraum bleibt eines von Köpkes Herzensthemen.

Momentan steht allerdings auch der städtische Haushalt stark im Fokus. „Unser Haushalt scheint weiter abzurutschen, das macht Sorgen“, sagt Köpke. Auch hier sind trotz aller Bundes- und Landeshilfen tiefe Einschnitte zu verzeichnen. Dabei ist es nicht ein großes Unternehmen, das für finanzielle Einschnitte sorgt, sondern eine „breite Palette“.

Politisch gehört Köpke zu jenen, die im Rat der Stadt lieber mit einer „stabilen Mehrheit“ arbeiten als mit wechselnden Mehrheiten. Welche das sein könnte, wird sich noch erweisen müssen, die Gespräche zwischen den Fraktionen sind noch nicht beendet. Und schließlich unterstreicht der Bürgermeister die Relevanz des neuen Fachausschusses für Digitalisierung.