Moers. Im Dezember eröffnet der neue Kindergarten Marie Curie in Moers – mit eigenem Konzept. Weitere Kita-Plätze in Moers sind geplant und im Bau.

Noch geht es ruhig zu in der Kindertagesstätte Marie Curie in Vinn. Leiterin Swantje Eser und ihre Mitarbeiterin Regina Philipps sind die einzigen, die derzeit in dem großzügigen Neubau den Start der 50. Kita in Moers vorbereiten. In diesen Tagen treffen die Möbel ein, in zwei Wochen, zum 1. Dezember, kommen die ersten Kinder. Kurz- und mittelfristig wird eine ganze Reihe neuer Kindergärten in der Grafenstadt folgen.

Die Kita in Vinn steht inmitten eines Wohnquartiers, das im Bereich Teutonen-/ Kaiserstraße wächst und im Laufe des nächsten Jahres fertig werden soll. Benannt ist sie – wie die ebenfalls neu entstandene Straße – nach der berühmten Physikerin und Chemikerin Marie Curie. 35 Kinder sollen hier am 1. Dezember ihre Eingewöhnungsphase beginnen. Im März, erklärt Leiterin Swantje Eser, werden wohl alle 75 Plätze, 15 davon für Kinder unter drei Jahren, belegt sein.

In dem Gebäude wird es keine festen Gruppen geben, kündigt Swantje Eser an. Dies ist wesentlicher Teil des pädagogischen Konzeptes der Fröbel-Gruppe, unter deren Regie bundesweit 190 Krippen, Kindergärten und Horte stehen und die jetzt erstmals in Moers aktiv wird. „Wenn unsere Kinder morgens kommen, stehen ihnen alle Räume im Haus zur Verfügung. Sie können sich entscheiden, ob sie beispielsweise in den Handwerkerraum gehen oder lieber in den Musik-, Forscher- oder Bewegungsraum wollen“, erklärt Eser.

Handwerk und künstlerisches Schaffen stehen auch auf dem Außengelände im Fokus, das unter anderem Sandkasten, Matschanlage ein und Bobbycar-Areal umfasst. Zudem wird die Kita einen Koch beschäftigen, der täglich für Kinder und Erzieherinnen frisch kocht.


Zwar gibt es mehr als 75 Bewerber für die Kita. Bei deren Vergabe entscheidet aber nicht allein das „Windhund-Prinzip“. Es gebe weitere Kriterien, versichert Swantje Eser, etwa müsse die Altersstruktur der Kinder insgesamt stimmen. Wer sich jetzt bewirbt, habe durchaus Chancen auf einen Platz in der zweiten „Rutsche“ Anfang des Jahres (
www.froebel-gruppe.de
).

Die 75 Marie-Curie-Plätze gehören zur Kita-Offensive der Stadt Moers. Insgesamt geht es um zusätzliche Plätze in dreistelliger Anzahl in der Grafenstadt. So soll Anfang Februar 2021 der Kindergarten „Sinneszauber“ an der Taubenstraße in Hochstraß mit fünf Gruppen für 88 Kinder in Betrieb gehen. Nach diversen Verzögerungen hat an der Gabelsberger Straße der Umbau des früheren Verwaltungsgebäudes der Evangelischen Kirchenkreises begonnen. In der zweiten Jahreshälfte soll die Einrichtung mit vier Gruppen für rund 80 Mädchen und Jungen fertig werden.

Bauantrag für die Kita auf dem Campus Bethanien mit 100 Plätzen ist gestellt

Für zwei weitere Projekte sind unterdessen nach Angaben der Stadt die Bauanträge gestellt: Eine neue Tagesstätte mit 80 Plätzen wird im Moerser Feld errichtet, eine weitere mit 100 Plätzen – teilweise als Betriebskindergarten – auf dem Campus des Krankenhauses Bethanien. Die Stadt rechnet damit, dass beide Einrichtungen im Laufe des Kindergartenjahres 2021/22 in Betrieb gehen werden.

Im Hinblick auf die Erweiterung der Kita Lockertstraße in Asberg erwartet die Stadt, dass die 45 neuen Plätze zum Beginn des Kindergartenjahres 2021/22 zur Verfügung stehen, der Neubau an der Holderberger Straße werde wohl erst Anfang 2022 fertiggestellt, allerdings sind die Plätze dort nicht weggefallen, da die Kita zwischenzeitlich in die ehemalige Achterrathsfeldschule ausgelagert worden ist.

Die Kinder von der Kleinen Allee sollen künftig eine neue Kita in Moers-Hülsdonk besuchen

Nach diversen Verzögerungen ist auch in das Projekt an der Kranichstraße in Hülsdonk Bewegung gekommen. Die Evangelische Kirchengemeinde hat soeben einen Bauantrag für eine Interimslösung gestellt. Danach wird die Kindertagesstätte vorübergehend in Containern untergebracht, um anschließend einen Neubau beginnen zu können. Er wird größer als die bestehende Einrichtung, weil er künftig auch die Kinder des Kindergartens der Kirchengemeinde an der Kleinen Allee in der Innenstadt aufnehmen soll. Geplante Inbetriebnahme: nicht vor Beginn des Kindergartenjahres 2022/23.

Zum Start des laufenden Kita-Jahres standen in Moers 3259 Plätze in Kindertagesstätten zur Verfügung, davon 453 für Kinder unter drei Jahren. Wie viele Plätze es im Sommer kommenden Jahres sein werden, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht seriös beantworten, erläutert Thorsten Schröder, Sprecher der Stadt. Dies hänge von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Zahl der zu versorgenden Kinder mit Behinderung und der damit möglicherweise verbundenen Absenkung von Gruppenstärken, aber auch der tatsächliche Belegung der Neubauten. Diese Zahlen, so Schröder, liegen verlässlich Anfang März vor.

>>>Info: Verkehrssituation an der Gabelsberger Straße<<<


Der Standort einer Kindertagesstätte an der Gabelsberger Straße in der Innenstadt ist nicht zuletzt wegen der
Verkehrssituation
diskutiert worden. Durch die Nachbarschaft von Schulen, unter anderen des Adolfinums, sind in dem Umfeld morgens ohnehin viele Schüler, Lehrer und „Eltern-Taxis“ unterwegs. Das in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten spreche aber nicht gegen eine Kita an dieser Stelle, erklärt ein Rathaussprecher auf Anfrage.


Extra-
Parkplätze
für den Kindergarten werde es nicht geben. Vielmehr werde der Betreiber bei den Eltern, die ihre Kinder mit dem Pkw bringen, massiv dafür werben, auf dem Parkplatz an der Mühlenstraße zu parken.