Moers/ Kreis Wesel..
Der Kreis sagte gestern Ja zu MO: Rein theoretisch könnte der Kreis die Abstimmung „von jetzt auf gleich“ umsetzen, wie sein Sprecher Gerhard Patzelt versichert.
„Die Software unseres Straßenverkehrsamtes gibt das her.“ Allerdings darf der Kreis nicht so, wie er könnte. Zunächst sammelt die Landesregierung die einzelnen Entscheidungen ein, später wird der Bundesrat endgültig die Umstellung und auch den Tag der Einführung beschließen.
Im Kreis Wesel wird es dann neben dem WES- auch MO- und DIN-Kennzeichen geben, die übrigens jeder frei wählen kann. „Wer in Moers die DIN-Fahne hochhalten will – bitteschön“, sagt Patzelt. Zusätzliche Gebühren werden – anders als bei den Wunsch-Kennzeichen – nicht berechnet.
Wenn einer weiß, wie sehr die Moerser auf das neue alte Kennzeichen warten, dann sind es die Schildermacher am Straßenverkehrsamt an der Mühlenstraße. „90 Prozent der Leute fragen danach“, erklärt Gerd Meyer von der Firma Schilder Sühlmann, „gerade waren wieder zwei da.“ Vor Kapazitätsproblemen stehen die Schildermacher allerdings nicht – wenn es erst mal so weit ist, kriegt jeder binnen Minuten sein MO- oder DIN-Schild.
Harald Lenßen, Bürgermeister von Neukirchen-Vluyn: „Einer Wiedereinführung der alten Kennzeichen sehe ich gelassen entgegen. Ob viele Neukirchen-Vluyner von der Wahlmöglichkeit Gebrauch machen und das frühere MO-Kennzeichen beantragen werden, kann ich nicht einschätzen. Für mich persönlich ist das aktuell kein Thema. Kritisch sehe ich allerdings, dass im Kreis, der auf Deutschlands Straßen auch durch das WES-Kennzeichen repräsentiert wird, ein Stück Gemeinsamkeit verloren geht.“
Dr. Christoph Landscheidt, Bürgermeister von Kamp-Lintfort: „Man sollte die Sache nicht so bierernst nehmen! Schön für alle Oldtimer-Besitzer und Fans. Zu einem schicken Klassiker gehört auch ein historisches Kennzeichen. Wer mit dem MO-Kennzeichen allerdings mehr verbindet, der hat auch ein Lächeln verdient!“
Norbert Ballhaus ist als Moerser Bürgermeister der größte MO-Befürworter: „Es war in den letzten Monaten deutlich zu spüren, dass das Thema MO den Bürgerinnen und Bürgern wichtig ist. Insofern freut mich die Entscheidung des Kreisausschusses sehr. Damit haben wir ein zusätzliches Identifikationsmerkmal und ein weiteres Marketinginstrument für unsere schöne Stadt. Ich hoffe, dass der nächste Schritt auf Bundesebene ebenso positiv ausfällt.“