Kamp-Lintfort. Interra sichert sich damit den gesamten Komplex am Prinzenplatz. Wie es mit dem Real-Markt weiter geht, bleibt dennoch zunächst offen.

Wenn die Fassade der Ladenpassage am Realmarkt am Prinzenplatz nun in tiefrot erscheint, dann hat es was damit zu tun, dass hier ein neuer Eigentümer am Werke ist. Immobilieninvestor Interra hat vor zwei Jahren das Fachmarktzentrum erworben und ist nun auch Eigentümer des Immobilienteils, in dem Real beheimatet ist. Damit kann Interra nun auf 10.400 Quadratmetern planen samt des Parkdecks mit 250 Stellplätzen.

Nach eigenen Angaben ist nach einem Leerstand in der Ladenpassage von fast der Hälfte nun im 6000 Quadratmeter großen Fachmarktzentrum wieder alles vermietet. „Da machte es Sinn, den Rest auch zu erwerben, wenn die offene Passage in den Supermarkt mündet“, erklärt Interra-Vorstandssprecher Alexander Dold. Wie es nun mit Real weitergeht, soll sich bald klären.

Investor wertet die Signale für Real als gut

Wie berichtet hat der Düsseldorfer Investor Tischendorf 57 Realmärkte erworben, in die er auch investieren will. Der Kamp-Lintforter Markt gehört dazu. Bislang gilt der Mietvertrag am Prinzenplatz nur bis Ende nächsten Jahres. Es gebe allerdings Signale, so Alexander Dold im Gespräch mit dieser Zeitung, dass es darüber hinaus weitergehen könne. Ziel könne es aus seiner Sicht sein, bis 2028 mit dem Vollsortimenter weiterzumachen. Die Gespräche laufen. Selbstverständlich habe Interra aber zur Not auch einen Plan B in der Schublade, um dort mit einem ähnlichen Konzept weiter zu machen.

Mehr als ein bisschen Farbe drauf

Interra ist Spezialist in der Einzelhandelsprojektentwicklung. Deutschlandweit investieren drei Privatleute häufig in Häuser, die man „Problemobjekte“ nennen kann, weil sie an irgendeinem Punkt vernachlässigt wurden.

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Bisschen Farbe drauf und dann Gewinn bringend weiter verkaufen? „Wir machen ein paar Dinge anders“, erklärt Dold. „Wir investieren in den Ausbau solcher Objekte und gehen auch den letzten Meter, selbst wenn er weh tut.“ Beispielsweise mache man dann eben Geld für eine schicke Fassade locker, auch wenn das zunächst nichts einbringe.

Struktur reinbringen

Auch müsse man seine Mieter sorgfältig auswählen. „Das ist auch eine Vertrauenssache. „Viele Mieter wissen, dass wir das durchziehen und Struktur reinbringen.“

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Wieviel Geld Interra für den Gebäudeteil des Realmarktes bezahlt, mag Dold nicht sagen, nur soviel: „Einen zweistelligen Millionenbetrag.“ Es gebe Häuser, die Interra nur zwei, drei Jahre im Bestand halte. Für den Kamp-Lintforter Komplex gelte das nicht. Da plane der Investor mit zehn, lieber 15 Jahren.

Dold sieht allerdings auch Investitionsbedarf durch Real selbst: „Die Inneneinrichtung ist in Teilen etwas runtergerockt“, findet er. Vor wenigen Wochen hieß es in einer Pressemitteilung des Investors Tischendorf, dass man dazu bereit sei: Es sei Ziel, das „Warenhausunternehmen mit einem Lebensmittel- und Nonfood-Sortiment substanziell zu modernisieren und damit sehr erfolgreich neu auszurichten“.

Reizvoller Standort

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Der Kaufvertrag über das Objekt inklusive des annähernd 19.300 Quadratmeter großen Grundstücks wurde schon Ende letzten Jahres gezeichnet, heißt es in einer Pressemitteilung von Interra. Und weiter: Der Standort biete viele Möglichkeiten. Kamp-Lintfort profitiere von einer exzellenten Anbindung an das Autobahnnetz, und neben dem Duisburger Hafen wirke auch die Nähe zur niederländischen Grenze bis hinein in die Stadt. Auf mikrogeografischer Ebene schätze man natürlich auch die Lage zur nahen Fußgängerzone.