Kreis Wesel. Wie viele Wohnungen stehen im Kreis Wesel leer? Dazu liegen nun neue Daten vor. Und auch andere Werte liefern Erkenntnisse zum Wohnen.

In den meisten Städten und Gemeinden im Kreis Wesel bleibt im Vergleich mit dem übrigen Bundesland relativ wenig Wohnraum ungenutzt: Wie das Statistische Landesamt IT.NRW anhand der Datengrundlage des Zensus 2022 ausgewertet hat, lag der Anteil der leerstehenden Wohnungen in den meisten Kommunen des Kreises zum Zeitpunkt der Erhebung im Mai 2022 unter dem landesweiten Schnitt von 3,3 Prozent.

Der Blick in die einzelnen Städte und Gemeinde offenbart dabei allerdings durchaus Unterschiede: So wiesen die sehr ländlichen geprägten Gemeinden Schermbeck und Sonsbeck zusammen mit Voerde den niedrigsten Wohnungsleerstand auf: Hier blieben 2,3 Prozent des Wohnraums ungenutzt. Auch Dinslaken als zweitgrößte Stadt des Kreises kam bei der Auswertung auf einen ähnlichen Wert (2,4 Prozent). Ebenfalls deutlich unter dem Landesschnitt lagen zudem Hamminkeln, Rheinberg (je 2,6 Prozent) und Xanten (2,9 Prozent).

Kreis Wesel: Unterschiede beim Wohnungsleerstand

Ein wirkliches Stadt-Land-Gefälle lassen die Daten nicht erkennen. Denn zu den Kommunen mit dem höchsten Leerstand gehörten sowohl die kleinen Gemeinden Alpen und Hünxe (je 3,1 Prozent) als auch die Kreisstadt Wesel (3,2 Prozent). Genau auf dem Niveau des landesweiten Durchschnitts waren die Werte in Kamp-Lintfort und der Großstadt Moers (je 3,3 Prozent). Spitzenreiter beim Wohnungsleerstand im Kreis Wesel war Neukirchen-Vluyn, hier wurden 3,4 Prozent der Wohnungen nicht von Mietern oder Eigentümern genutzt.

Wie lange der Wohnung leersteht, haben die Statistikerinnen und Statistiker nicht für jeden Kreis in Nordrhein-Westfalen ausgewertet – doch sie nennen allgemeine Zahlen. „Fast die Hälfte der leerstehenden Wohnungen (48,2 Prozent) war seit einem Jahr oder länger nicht bewohnt. Die durchschnittliche Dauer des Leerstandes war in größeren Städten tendenziell länger als in kleineren Gemeinden“, heißt es in einer Analyse.

Relativ große Unterschiede gab es im Kreis Wesel beim sogenannten „marktaktiven Leerstand“ – das sind leerstehende Wohnungen, die dem Wohnungsmarkt unmittelbar oder innerhalb von drei Monaten wieder zur Verfügung stehen könnten. Die meisten Kommunen bleiben unter oder genau auf dem NRW-Schnitt von 1,4 Prozent. Lediglich Moers (1,8 Prozent) und erneut Neukirchen-Vluyn (2,1 Prozent) kämpfen überdurchschnittlich mit diesem Problem.

Durchschnittliche Wohnfläche im Kreis Wesel

Anhand des Zensus hat IT.NRW noch weitere Daten zum Wohnen ausgewertet – wie den Anteil der Einfamilienhäuser an den Wohngebäuden. Im Kreis Wesel leben demnach in den fast allen Städten und Gemeinden (außer Dinslaken mit 60 Prozent) mehr Menschen im klassischen Einfamilienhaus als in ganz Nordrhein-Westfalen (63,3 Prozent). Den Top-Wert erreicht hier Xanten, bei mehr als drei von vier Wohngebäuden (76,5 Prozent) handelt es sich um ein Einfamilienhaus. Auf ähnliche hohe Werte kommen Hamminkeln (75,5 Prozent), Alpen (75,6 Prozent) und Sonsbeck (74,3) Prozent.

In Alpen und Hamminkeln haben die Menschen dann auch den meisten Platz zum Wohnen, durchschnittlich sind es 116,8 Quadratmeter pro Wohngebäude. In dieser Statistik zeigt sich ein deutliches Stadt-Land-Gefälle (alle Werte siehe Grafik): In den vier größten Städten des Kreises (Moers, Dinslaken, Wesel, Kamp-Lintfort) sind Wohnungen und Häuser im Schnitt am kleinsten.