Kreis Wesel. 2023 bekommt die Kreisverwaltung eine neue Dezernentin. Aber was verdienen eigentlich die Verwaltungsspitzen im Kreis Wesel? Ein Überblick.

Das monatliche Gehalt ist in Deutschland oftmals ein gut gehütetes Geheimnis. Einige Löhne sind dagegen öffentlich einsehbar. Aufschluss gibt dazu zum Beispiel die NRW-Besoldungstabelle des Deutschen Beamtenbundes (DBB). Zum 1. Dezember 2022 hat sich die Besoldung für Beamtinnen und Beamte erhöht – das wirkt sich auch auf die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie den Landrat und alle Beigeordneten der Kreiskommunen aus. Denn deren Einkommen richtet sich nach der Eingruppierungsverordnung. Demnach orientiert sich das Grundgehalt für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in den 13 Kreiskommunen an der jeweiligen Einwohnerzahl. Je mehr Einwohner, desto höher die Besoldung.

So findet sich der Bürgermeister der kleinsten Kreisgemeinde Sonsbeck in der Besoldungsgruppe 2 für Oberhäupter von Kommunen mit bis zu 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern wieder. Laut aktueller Besoldungstabelle für Beamtinnen und Beamte in NRW kommt Heiko Schmidt auf ein monatliches Grundgehalt von 8179,70 Euro. Der Besoldungsgruppe 3 (10.001 bis 20.000 Einwohner) mit einem Gehalt von 8657,80 Euro sind die Bürgermeister der Gemeinden Alpen, Hünxe und Schermbeck, Thomas Ahls, Dirk Buschmann und Mike Rexforth zugeordnet.

Bürgermeister-Gehälter im Kreis Wesel: Xanten mit Sonderregelung

B 4 bekommen die Bürgermeister der Städte mit einer Bevölkerungszahl zwischen 20.001 und 30.000. In diese Kategorie fallen im Kreis Wesel die Städte Hamminkeln, Neukirchen-Vluyn und Xanten. Und zumindest auf Bernd Romanski (Hamminkeln) und Ralf Köpke (Neukirchen-Vluyn) trifft diese Besoldungsgruppe zu, sie kommen demnach auf ein Grundgehalt von 9158,52 Euro.

Die Stadt Xanten ist dagegen ein Ausnahmefall. Da sie 2014 zum Luftkurort wurde und die durchschnittliche Zahl der Fremdübernachtungen aus den vergangenen drei Jahren prozentual auf die Einwohnerzahl geschlagen wird, findet sich Bürgermeister Thomas Görtz in B 5 mit einem Grundgehalt von 9732,99 Euro wieder, gemeinsam mit den Bürgermeistern von Kamp-Lintfort, Rheinberg und Voerde, Christoph Landscheidt, Dietmar Heyde und Dirk Haarmann. Die Kategorie B 6 für Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 40.001 und 60.000 bleibt im Kreis Wesel unbesetzt. Dafür gibt es mit Wesel und Dinslaken zwei Städte in der Kategorie B 7 (60.001 bis 100.000). Ulrike Westkamp (Wesel) und Michaela Eislöffel (Dinslaken) werden demnach monatlich mit 10.803,17 Euro bedacht..

Der Moerser Bürgermeister kommt mehr als der Landrat

Moers ist mit mehr als 100.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis Wesel. Dementsprechend wird Bürgermeister Christoph Fleischhauer der Besoldungsgruppe 8 zugeordnet, die ein monatliches Grundgehalt von 11.353,20 Euro vorsieht. Hinzu kommt eine monatliche Aufwandsentschädigung von zehn Prozent des Grundgehaltes, die allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Kreis Wesel zusteht.

Christoph Fleischhauer bekommt demnach 1135,32 Euro zusätzlich. Mit seinem Grundgehalt liegt der Moerser Bürgermeister über der monatlichen Apanage des Landrates. Ingo Brohl wird als Behördenchef eines Landkreises mit einer Einwohnerzahl von mehr als 200.000 laut Eingruppierungsverordnung der Besoldungsgruppe 7 zugeordnet und bekommt demnach genauso viel wie Ulrike Westkamp und Michaela Eislöffel. Kreisdirektor Ralf Berensmeier wird in B 5 eingruppiert und liegt damit auf einer Gehaltsstufe mit den Bürgermeistern von Xanten, Kamp-Lintfort, Rheinberg und Voerde.

Gehälter im Kreis Wesel: Kreisvorstand bekommt B 2

Auch die kommunalen Beigeordneten der Kreisstädte und -gemeinden fallen als Wahlbeamte unter die Eingruppierungsverordnung. Anders als die Beigeordneten des Kreises Wesel. Sie werden nicht gewählt. Laut Kreis Wesel wird bei ihnen aber die Besoldungsgruppe 2 zugrunde gelegt. Das Grundgehalt bekommt demnach ab sofort auch Svenja Reinert, die den Verwaltungsvorstand des Kreises als sechstes Mitglied verstärken soll.