Kreis Kleve. Der Klever Volkhard Wille hat im Landtag einen Antrag auf den Weg gebracht, um das Artensterben zu begrenzen. Darum ist die Krise so gefährlich
Der Kreis Klever Landtagsabgeordnete Volkhard Wille hat sich jetzt einen Antrag von CDU und Grünen maßgeblich ausgearbeitet und auf den Weg gebracht, bei dem es um mehr Schutz der Biodiversität in NRW geht. Gerade der Kreis Kleve sei in einem besonderen Maße von der Biodiversitätskrise betroffen, so Wille: „Aufgrund der zahlreichen Naturschutzgebiete ist der Kreis Kleve von der Biodiversitätskrise besonders stark betroffen. Die Austrocknung der Landschaft durch die Dürre zerstört zum Beispiel unsere Feuchtgebiete und Gewässer“, schreibt er in einer Presseerklärung. „Auch der Wald bekommt zunehmend Probleme, wodurch seine Funktion für das Klima, die Trinkwassergewinnung und als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten in Frage gestellt ist.“
Auswirkungen sind fundamental
Unter Willes Federführung wurde am Mittwoch im Landtag ein Antrag zum „Schutz der Biodiversität in NRW“ eingebracht, um die Naturschutz-Politik der schwarz-grünen Landesregierung im Natur- und Artenschutz konkret voranzubringen. Anlässlich der Vertragsstaatenkonferenz zur UN-Biodiversitätskonvention, die im Dezember 2022 im kanadischen Montreal stattgefunden hat, wird damit die konkrete Umsetzung durch das Land NRW vorangebracht.
Die Biodiversitätskrise sei zwar genauso existenzgefährdend wie die Klimakrise, aber ihre Auswirkungen sind oft erst auf den zweiten Blick erkennbar und das Problembewusstsein in der Gesellschaft ist bei weitem nicht so ausgeprägt, betont Volkhard Wille in seiner Plenarrede zum Antrag. „Fehlen bestäubende Insekten, sterben zahlreiche Pflanzen aus und Erträge in der Landwirtschaft gehen zurück. Wenn Stoffkreisläufe unterbrochen werden, wenn wichtige Kleinstorganismen wie z. B. der Regenwürmer den Kreislauf von Zersetzung abgestorbenen Biomasse hin zu neuen Nährstoffen nicht mehr machen, merken wir das nur mit zeitlicher Verzögerung. Die Auswirkungen sind aber fundamental“, warnt der Biologe.
Naturschutzetat wird schrittweise verdoppelt
Der landwirtschaftlich geprägte Kreis Kleve wird davon besonders betroffen sein. Durch die schrittweise Verdoppelung des Naturschutzetats sollen Kommunen, Landkreise, Biologische Stationen und Verbände in die Lage versetzt werden, Projekte zum Schutz der Biodiversität umzusetzen. Eine beschleunigte Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie wird wichtige Maßnahmen zur Wiederherstellung frei fließender Gewässer und zum ökologischen Hochwasserschutz begünstigen.
Wille: „Die Klimakrise und die Biodiversitätskrise können nur gemeinsam gelöst werden. Mit dem vorliegenden Antrag machen wir deutlich, dass sich unsere Politik gut in die globalen und nationalen Politikkonzepte einfügt und Nordrhein-Westfalen, getreu dem „Motto Global denken – lokal handeln“ seiner Verantwortung gerecht wird.“
Konkret wurden im Landeshaushalt 2023 5 Millionen Euro für ein Landesprogramm Biologische Vielfalt bereitgestellt. Außerdem wurde der Naturschutzetat um 7,5 Millionen Euro erhöht, was auch den Biologischen Stationen im Kreis Kleve zu Gute kommt.