Kreis Kleve. Das Bundesprogramm „Sprach-Kita“ geht in die Verlängerung. Mit Zuschüssen nehmen die Kitas jetzt auch Digitalisierung in den Fokus.
Zwei Jahre mehr Sprachförderung gibt es für 16 Kindertagesstätten aus dem Kreis Kleve und zwei aus dem Kreis Borken. Für sie verlängert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Programm „Sprach-Kita“ um zwei Jahre. Fachlich beraten werden die Kitas bis Ende 2022 von Juliane Hasselaar und Kristina Timmer vom Caritasverband Kleve. Sie stellen nun die Digitalisierung und neue Wege in der Elternarbeit in den Vordergrund und festigen das bisher Gelernte.
Das seit 2016 laufende Bundes-Programm fördert Sprachen im Kindergarten-Alltag sowie die inklusive Pädagogik und Zusammenarbeit mit Familien. Alle Kinder sollen sich in dem angebotenen Material wiederfinden. Eine Puppe kann dunkelhäutig sein, die Hauptperson im Bilderbuchs mit einem alleinerziehenden Elternteil oder mit zwei Mamas leben. Der Essensplan erklärt sich über Fotos. Elternbriefe sind in einfacher Sprache geschrieben.
In Sprach-Kitas bilden die Leitung und eine zusätzliche Fachkraft ein Tandem, das die hauseigenen Mitarbeiter schult. Juliane Hasselaar und Kristina Timmer von der Caritas besuchen alle paar Wochen die Einrichtungen, die Fachkräfte und zweimal jährlich die Leitungen. Zudem gibt es mehrere Arbeitskreise. "Die Kitas haben schon so viel erreicht", das sei nun zu festigen, sagt Juliane Hasselaar.
Auch in der Corona-Pandemie sei der Austausch zwischen den Kitas sehr wertvoll, ergänzt Kristina Timmer. In virtuellen Treffen haben die zusätzlichen Sprach-Kita-Fachkräfte für ihre Teams Impulse erarbeitet. Kreativ halten sie Kontakt zu den Familien mit Zaungesprächen, Corona-Bilderbüchern, Kita-Videos und Paketen mit Aktivitäten für Zuhause.
Neu hinzu kommt der vierte inhaltliche Schwerpunkt „digitale Medien“. Jede Kita konnte über die Digitalisierungspauschale 900 Euro beantragen. So können Kinder beispielsweise über die „Stop-Motion-App“ selbst kleine Filme machen. „Ein wunderbarer Gesprächsanlass für die kleinen Regisseure“, sagt Hasselaar mit Blick auf die Sprachförderung. Das Anpassen der inhaltlichen Konzepte bleibe ein Prozess.
Die teilnehmen Kindertagesstätten sind: aus Kleve die Familienzentren Christus König, Morgenstern, Zauberstern und St. Bonifatius, die Kitas Sonnenblume, Zauberfarben und St. Elisabeth; aus Emmerich Familienzentrum Arche Noah, die Kitas Polderbusch, St. Martini, St. Aldegundis, St. Josef und Sterntaler; aus Goch Familienzentrum Sterntaler und Kita Nierspiraten; aus Kranenburg das Familienzentrum Storchennest; aus Bocholt Familienzentrum Jerichostraße und Kita St. Theresia.