Kreis Kleve. Für Unternehmen aus dem Kreis Kleve stehen jetzt besondere Fördertöpfe offen. Wer Arbeitsplätze schafft oder erhält, der kann Zuschüsse bekommen.
Unternehmen und Kommunen aus dem Kreis Kleve haben in den kommenden Jahren Zugang zu besonderen Fördertöpfen des Landes NRW. Der Kreis gilt als besonders strukturschwach. Mit Hilfe der neuen Zuschussmöglichkeiten sollen mögliche Wettbewerbsnachteile zu den Niederlanden oder zum Kreis Borken ausgeglichen werden.
Arbeitsplätze stehen im Fokus
Das Förderprogramm
Die Förderperiode läuft von 2022 bis 2027. Grundlage ist das „Regionale Wirtschaftsförderungsprogramm NRW“.Ansprechpartner für die hiesigen Unternehmen ist die Kreiswirtschaftsförderung in Kleve. Sie beantwortet Fragen und kann vermitteln. Zuständig ist Norbert Wilder, 02821/7281-13 oder n.wilder@wfg-kreis-kleve.de.
Ab dem 1. Januar 2022 können Unternehmer, die Arbeitsplätze schaffen oder sichern, sowie Kommunen aus dem Kreis Kleve Zuschüsse beantragen. Projekte können bis zu 200.000 Euro gefördert werden, sagte Dr. Michael Henze, Abteilungsleiter und zentraler Ansprechpartner für die kommunale Wirtschaftsförderung im NRW-Ministerium, bei der Vorstellung des Programms im Kreishaus. Insgesamt stehen in NRW jährlich 1,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Der Kreis Kleve dürfte jährlich von einem kleinen einstelligen Millionen-Betrag profitieren, so Henze. Je Projekt können zehn bis 20 Prozent bezuschusst werden.
Landrätin Silke Gorißen und Kreiswirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers freuten sich über die positive Nachricht aus Düsseldorf: „Ich wünsche mir, dass ein Ruck durch den Kreis Kleve geht“, so der Wirtschaftsförderer. Praktische Beispiele für ihn sind: Der Ausbau und die Verbesserung der Wanderwege, die Verbesserung der vorhandenen Hotel-Situation oder die Schaffung eines Technologie-Transfer-Zentrums.
Geld für Unternehmen steht bereit
Michael Henze erläuterte, dass das Geld für Unternehmensinvestitionen bereit stehe, aber auch für die Bereiche Digitalisierung und Klimaschutz. Das Wichtigste sei die Schaffung und der Erhalt von Stellen: „Arbeitsplätze sind unsere Währung“, so Henze. Das Ministerium schaut allerdings genau darauf hin, wer in den Genuss der Zuschüsse kommt, die nicht zurückgezahlt werden müssen. „Die Anträge sind nicht ganz trivial“, sagt Norbert Wilder, Prokurist der Kreis-Wirtschaftsförderung. Wilder ist es auch, der Unternehmen über das Programm im Kreis Kleve informiert.
Die Förderung der Unternehmen soll über die NRW-Bank erfolgen. Der dortige Förderberater für den Kreis Kleve, Stephan Kunz, kenne die Region gut. Dennoch sind die bürokratischen Hürden nicht ohne. Mehrere Wochen und Monate müsse man für eine Antragstellung einplanen, so Henze. Und wichtig sei: „Erst den Förderantrag stellen und danach die Investitionen beauftragen.“ Die Kontrolle, ob die vereinbarten Vorgaben auch eingehalten werden, soll nur stichprobenartig erfolgen. „Die Chance auf eine flächendeckende Prüfung ist gering“, so Henze.
Neuer Schwung für Wirtschaft und Tourismus
Landrätin Silke Gorißen ist froh über die neuen Fördermöglichkeiten: „Dies ist ein guter Tag für den Kreis Kleve und für die Menschen in unserer Region. Nach Jahrzehnten können Unternehmen erstmalig wieder mit Zuschüssen für Errichtungs- oder Erweiterungsinvestitionen rechnen. Projekte der öffentlichen Hand für den Ausbau der Infrastrukturen für Wirtschaft und Tourismus bekommen mit dieser Förderung neuen Schwung. Dies ist gut für alle: Für die Unternehmen, für das ausführende Baugewerbe und für die Arbeitsplätze“, so Gorißen.
Sie selbst habe schon Ideen, mit welchen Projekten man ins Rennen gehen könne. „Wir wären schlecht beraten, diese Gelder nicht abzugreifen“, so die Landrätin. Hauptaugenmerk gelte aber den Unternehmen in der Region, diese sollen gestärkt werden. Hans-Josef Kuypers konnte bereits mitteilen, dass er zwei Unternehmen kenne, die konkret für diese Förderung in Frage kommen.