Kleve/Kranenburg. Die drei Gemeinden sind optimistisch, verlorene Buchungen aufzuholen. Sonderpreise für Senioren und in den Herbstferien für Kinder.

Wenn fröhliche Stimmen und vergnügtes Lachen parallel der E-Radbahn zwischen Kleve, Kranenburg und Groesbeek zu hören sind, kann das nur bedeuten, dass die Grenzland-Draisine auf den still gelegten Bahngleisen Fahrt aufgenommen hat. Aufgrund der Corona-Pandemie verspätet in die Saison gestartet, rollen Club- und Fahrrad-Draisinen jetzt dort wieder täglich.

„Wir wollen die Menschen begeistern, mit der Draisine zu fahren“, sagt Gerd Scholten, Geschäftsführer der Grenzland-Draisine GmbH. Die von den drei Kommunen Kleve, Kranenburg und Groesbeek getragene Gesellschaft blickt auf ein schwieriges Jahr 2020 zurück. „Wir hatten rund 10.000 Gäste weniger in den Monaten April, Mai und Juni“, so Scholten.

Mitglieder aus fünf Haushalten können jetzt gemeinsam in die Pedale treten

Durch den härteren und längeren Lockdown in diesem Jahr sei die bisherige Bilanz sogar noch schlechter. Die vielen Corona-Regeln haben der Draisine zu schaffen gemacht. „Wir haben wichtige Monate verloren.“ Scholten bleibt jedoch optimistisch, „dass wir das von Juli bis Oktober aufholen, denn jetzt dürfen wir wieder fahren“. Aktuell gilt, dass Mitglieder aus fünf Haushalten gemeinsam in die Pedale treten können, sind es mehr, müssen sie geimpft, getestet oder genesen sein.

In normalen Jahren nutzen zwischen 26.000 und 27.000 Menschen die Draisine. „Dafür legen sie teils bis zu 80 Kilometer zurück“, weiß der Geschäftsführer. Den Anteil der Niederländer daran beziffert er bei 25 Prozent.

Arrangement sind buchbar mit Bauerngolf, Bogenschießen, Grillen oder Weinprobe

Die Draisine, bestätigt auch Martina Gellert von der Wirtschaft, Tourismus & Marketing Stadt Kleve GmbH, sei seit ihrem Start 2008 eine Erfolgsgeschichte. „Die Fahrgastzahlen sind gut und die drei beteiligten Kommunen profitieren davon.“ Die Draisine sei eine Attraktion am unteren Niederrhein, einfach ein besonderes Angebot, unterstreicht Scholten. „Der grenzüberschreitende Aspekt ist dabei ein zusätzliches Highlight.“

Hinzu kommen die Angebote abseits der Fahrstrecke. So kann man in Groesbeek Boerengolf spielen oder an einer Weinprobe teilnehmen. In Kranenburg gibt es als buchbares Arrangement eine Grillfahrt (Termin ist der 20. August, ab 17 Uhr). In beiden Kommunen können Stadt- oder Themenführungen mit der Draisinenfahrt kombiniert werden. Gemeinsam mit dem Klever Event-Organisator Geccotours wird Bogenschießen zusammen mit einem Mittagessen angeboten. Für den Abschluss der Saison Ende Oktober denken Gellert und Scholten außerdem darüber nach, eine Halloweenfahrt zu organisieren. „Unser Programm ist relativ kurzweilig“, ist Scholten überzeugt.

In den Sommerferien kann man auch abends auf die Schiene

Für die Sommerferien gibt es zudem spätere Abfahrten. Täglich außer sonntags kann man dann um 17 Uhr ab Kranenburg starten und um 19 Uhr von Kleve aus zurückkehren. Dafür stehen 13 Clubdraisinen mit Platz für bis zu 14 Personen oder 23 Fahrraddraisinen für maximal vier Leute zur Verfügung.

Im September bekommen Senioren über 65 Jahre von montags bis donnerstags eine 50-prozentige Ermäßigung auf den Fahrpreis. In den Herbstferien dürfen Kinder in Begleitung von zwei Erwachsenen von Montag bis Donnerstag kostenlos mitfahren. „Wir wollen damit die Fahrgastzahlen in der Woche nach oben bekommen“, erklärt Scholten. Dennoch geht er davon aus, dass das Jahresergebnis 2021 nicht viel besser werden dürfte als das vergangene. „Unsere große Hoffnung liegt auf 2022.“

So kann man buchen

Die Preise für Hin- und Rückfahrt liegen unverändert bei zwölf Euro (Montag bis Donnerstag) und 16 Euro (Freitag bis Sonntag und an Feiertagen). Kinder bis 14 Jahren zahlen die Hälfte.

Eine Tour sollte vorab gebucht werden: www.grenzland-draisine.eu oder unter Tel.: 02826/ 9179900 oder per E-Mail an info@grenzland-draisine.eu

Über die einzelnen Angebote und Preise informiert auch ein neuer zweisprachiger Flyer. Er liegt aus: bei der Tourist-Info in Kranenburg, Bahnhofstraße 15 oder dem Tourismusbüro Kleve, Minoritenplatz 2.