Kalkar-Altkalkar. Architekt Gunnar Ader stellte die Planungen für das Kalkarer Neubauviertel an der Birkenallee vor. 92 Wohneinheiten sollen hier entstehen.
Der Bauausschuss der Stadt Kalkar hat die aktualisierten Planungen für das Neubauviertel an der Birkenallee in Altkalkar zur Kenntnis genommen. Architekt Gunnar Ader stellte die Entwürfe vor. Die ersten vorbereitenden Tiefbaumaßnahmen im Südwesten des Geländes wurden bereits für die Reihenhäuser getätigt. So wurde eine Baustraße angelegt, Mutterboden abgeschoben. Das Unternehmen Westnetz hat ihre in die Jahre gekommenen Trafohäuschen durch moderne Stationen ersetzt und es sind in diesem Baugebiet Glasfaserkabel in die Erde gelegt worden.
Bereits im Oktober 2018 stellten Ader & Kleemann dem Ausschuss ihre Version vom Wohnen in Altkalkar vor. In dem neuen Viertel sollen 92 Wohneinheiten entstehen. Als Investor treten das Gocher Unternehmen „Janssen Grundbesitz“ und Ader & Kleemann selbst auf. Am Donnerstagabend gab es Zustimmung zu den aktuellen Entwürfen: „Hat der Architekt gut gemacht“, sagte Willibald Kunisch von den Grünen und auch die CDU zeigte sich zufrieden. Bei Johannes Kösters vom Forum wurden nicht alle Zweifel ausgeräumt: „Persönlich sehe ich darin keine Verbesserung“, sagte er. Die restlichen Ausschussmitglieder hielten sich mit einer Kommentierung zurück. Stimmten aber am Ende für die Gestaltung. Kurios: Die meisten Ratsvertreter schauten sich – bis auf Willibald Kunisch – das mitgebrachte Modell erst nach der Abstimmung an.
Mehrere Wohneinheiten
Das Energiekonzept
Nach der Erfassung der Gebäudehüllen werde nun aktuell ein Energiekonzept erstellt, berichtet Ader. Darin soll festgelegt werden, wie man die Gebäude zukunftsträchtig beheizen kann. So werde über eine mit Flüssiggas betriebene Wärmepumpe nachgedacht. Das Flüssiggas könne man regenerativ herstellen. Auch der Einsatz von Photovoltaik oder Solarthermie wird hierbei betrachtet.
Geändert hat sich die Planung aufgrund der Terminologie „Staffelgeschoss“, die nun in der neuen Landesbauordnung nicht mehr vorgesehen ist. Jetzt heißt diese Bauweise „Nicht-Vollgeschoss“, muss auch nicht mehr allseitig zurückspringen und darf drei Viertel des darunterliegenden Geschosses umfassen. Früher waren dies nur zwei Drittel. So sind alle Gebäude nun gestaltet und beinhalten Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser, Maisonette- sowie Geschosswohnungen.
Zwei unterschiedliche Klinkerfarben
In einem Mehrfamilienhaus sollen zwei Wohngruppen für betreutes Wohnen entstehen, hier laufen bereits Gespräche mit dem Heilpädagogischen Heim-Netzwerk Niederrhein. Die Architekten Ader & Kleemann möchten das Wohnviertel in zwei unterschiedlichen Klinkerfarben gestalten: Es soll einen gräulichen und einen roten Kliniker geben.
Der Mietzins soll sich später an den örtlichen Gegebenheiten in Kalkar halten. Zurzeit rede man über 7,50 bis 8 Euro. Im sozialen Wohnungsbau seien dies unter 6 Euro je Quadratmeter. Wie der Mietzins später konkret aussehen werde, kann Gunnar Ader noch nicht sagen. Er hofft auf eine Preisstabilisierung an den Märkten für das Bauen, da zurzeit die Entwicklungen für Baumaterialien sehr rasant sind. Auch die Verfügbarkeit von Handwerksunternehmen ist nicht immer sofort gegeben. Im Frühjahr möchten Ader & Kleemann mit den Arbeiten der Gebäudekomplexe beginnen. Die Reihenhäuser der „Janssen Grundbesitz“ werden bereits jetzt über eine Genehmigungsfreistellung gebaut.