Um die Klimaziele zu erreichen, müssen sich die Politiker langsam die Hände schmutzig machen – und konkret sagen, welche Belastungen anstehen.
Auf die Straße zu gehen und Klimaschutz einzufordern, ist das eine. Konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen, um das große Ziel Klimaneutralität zu erreichen, ist das andere. In den Kreis-Ausschüssen lässt sich jetzt sehr schön verfolgen, wie es im Maschinenraum des Klimawandels so aussieht: chaotisch, ungeordnet, mit wenig Struktur. Aber es zeichnet sich ab: An den Hebeln des Klimaschutzes müssen sich Politiker jetzt die Hände schmutzig machen. Und das ist gut so.
Auch auf Kreisebene kann man eine Menge machen
Denn eine Klimaneutralität bis 2045 oder 2035 zu fordern, ohne zu sagen, wie das konkret gehen soll, ist leider zu kurz gesprungen. Die Anhebung des CO2-Preises wird von vielen Experten und Wirtschaftsvertretern als die effektivste Maßnahme angesehen. Dies wird aber nicht auf Kreisebene beschlossen. Auch wird hier nicht über den Ausstieg aus der Kohleverstromung oder das Ende des Verbrennungsmotors entschieden. Und trotzdem bleibt auch auf Kreisebene noch eine ganze Menge zu tun, um die Dekarbonisierung voranzutreiben.
Alle Parteien müssen sich eingestehen: Es wird Belastungen geben
Nur braucht es dafür Konzepte, mit Zwischenzielen, Haltemarken und Vorgaben. Ähnlich wie ein Marathonläufer seine Vorbereitung trifft, so muss auch die Politik sich die Wegstrecke einteilen: Schritt für Schritt. Viel Zeit sollte man allerdings nicht mehr verlieren. 2030 ist nicht mehr weit weg. Ärgerlich ist es dann, wenn das Thema zerredet wird. Alle Parteien (auch die CDU) müssen sagen, welche Belastungen auf die Bürger zukommen und wie diese sozial-verträglich abgefedert werden.