Kleve. Große Trauer im Tiergarten Kleve: Seehund-Jungtier Carmen erlag den Folgen einer Herzmissbildung und Veränderungen im Gehirn
Der Schock im Tiergarten war groß: Am Montag, den 16. August, trieb das sechs Wochen alte Seehund-Jungtier Carmen leblos im Wasser. Sofort eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen waren zunächst erfolgreich und die junge Robbe konnte zurück ins Leben geholt werden. Tag und Nacht kämpften TierärztInnen und TierpflegerInnen um das Leben von Carmen. Doch zwei Tage später, am Abend des 18. Augusts, hat Carmen den Kampf verloren. „Wir haben alles, was in unserer Macht steht, getan, um Carmen zu helfen“, berichtet Zootierarzt und Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Zunächst konnten wir ihren kritischen Zustand stabilisieren. Tag und Nacht wurde Carmen als Intensivpatientin überwacht und versorgt, doch leider starb sie nach zweieinhalb Tagen intensivmedizinischer Versorgung. Dies ist ein herber Verlust für den ganzen Tiergarten und alle KollegInnen, die uns bei diesem tiermedizinischen Notfall unterstützt haben.“
Wie die meisten Zootiere wurde auch Carmen am Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld pathologisch untersucht
Wie die meisten Zootiere wurde auch Carmen am Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld pathologisch untersucht. Polotzek: „Bei Carmen wurde eine wahrscheinlich angeborene Missbildung des Herzens diagnostiziert. Außerdem weiß niemand, wie lange Carmen leblos im Wasser getrieben ist. Dieser Sauerstoffmangel hat womöglich die Veränderungen im Gehirn verursacht, die gemeinsam mit der Herzmissbildung für Carmens Tod verantwortlich waren.“
Unterstützt wurde der Tiergarten bei diesem Seehundnotfall auch von der Tierklinik in Kleve sowie ZootierärztInnen aus anderen Parks.
„Bei diesen Befunden waren wir leider machtlos“
Polotzek: „Bei diesen Befunden waren wir leider machtlos, sodass wir trotz aller Bemühung, der guten Kooperation mit der örtlichen Tierklinik sowie dem intensiven Austausch mit FachkollegInnen aus anderen Zoos nichts mehr für Carmen tun konnten. Dennoch gilt mein besonderer Dank unserem Tiergarten-Team, welches sich intensiv Tag und Nacht um Carmen gekümmert hat. Auch der Tierklinik in Kleve sowie den Kollegen aus anderen Zoos möchte ich herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit in diesem tiermedizinischen Notfall danken.“
Doch das Leben im Tiergarten Kleve geht weiter. Täglich von 9-18 Uhr können die verbleibenden fünf Seehunde besucht und die zahlreichen Neuheiten wie Gürteltier Pedro, die Bentheimer Ferkel oder die neue Adlervoliere erlebt werden. Eine Online-Reservierung oder ein Coronatest sind derzeit nicht erforderlich. BesucherInnen können spontan vor Ort an der Kasse ihre Tickets kaufen. Am Samstag, 18. September, findet in Kooperation mit Antenne Niederrhein die Taufe von Trampeltierfohlen Camba statt. Neben einer Liveshow gibt es ein buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie. Außerdem laden die Stadt Kleve sowie der Tiergarten am 26. September zum Klever Kinderfest in den Tiergarten ein, bei dem alle Gäste kostenfreien Eintritt erhalten.
Alle Informationen unter www.tiergarten-kleve.de