Kleve. Die ästhetische Gestaltung der vorgeschlagenen Sportbootschleuse lässt sehr zu wünschen übrig. Das muss doch auch ansprechender gehen.
Einen ausgesprochenen Sinn für Schönheit kann man den Planern des Ingenieurbüros Spiekermann bei ihrem Entwurf für eine Sportbootschleuse nicht nachsagen. Der Betonklotz im Deich ist eine optische Zumutung und hat nichts mit einem Anspruch an Ästhetik zu tun. So begeistert man die Klever nicht für eine neue Schleuse.
Fahrgastschiffe wären für Kleve wichtig
Ob eine Klappbrücke zwingend notwendig ist, scheint angesichts der Durchfahrtshöhe der Industriebrücke von 6,10 Meter fraglich. An vielen Tagen im Jahr dürfte die Schleuse auch diese Höhe ermöglichen. Wichtiger erscheint wohl eine Ausweitung der Breite des Schleusenbeckens, um Fahrgastschiffen die Ein- und Ausfahrt zu ermöglichen.
Am meisten schmerzt der Umgang mit der bestehenden Schleuse. Nachdem klar ist, dass der Deichverband und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung den Altbestand einfach nur noch abreißen wollen, scheint auch die Stadt Kleve keinen Pfifferling mehr auf sein historisches Denkmal zu geben. In den Planungen taucht die Schleuse einfach nicht mehr auf. Dabei hatte der Rat am 28. Juni 2018 noch beschlossen, dass „das vorhandene Ensemble soweit wie möglich auch in Zukunft ein prägender Bestandteil des Klever Stadtbildes bleibt“. Von diesem Anspruch scheint man sich im Rathaus verabschiedet zu haben.
Teile des Denkmals müssen erhalten bleiben
Es bleibt zu hoffen, dass die Bezirksregierung im Planfeststellungsverfahren die Belange des Denkmalschutzes nicht einfach unter den Tisch fallen lässt. Der LVR hat deutlich formuliert, wie groß der Erhaltungswert dieser Schleuse ist: „Sie ist von überregionaler Bedeutung“, so Denkmalschützer Andreas Stürmer in einer Stellungnahme. Der Deichverband und die Wasserschifffahrtsverwaltung müssen dazu verpflichtet werden, Bestandteile der alten Schleuse zu erhalten. Sie sind ein Wahrzeichen für Kleve.