Kleve. Lea Jansen und Julia Bigler starten als pädagogische Fachkräfte beim SOS-Kinderdorf Niederrhein und bringen bereits viel Erfahrung mit.

Julia Bigler ist 22 Jahre alt, kommt aus Goch und hat jetzt ihre praxisintegrierte Erzieherinnen-Ausbildung (PIA) am Berufskolleg Kleve und in der „SOS-InKita“ in der Klever Unterstadt absolviert. Drei Jahre lang war sie montags und dienstags für 20 Stunden im Klassenraum, mittwochs bis freitags ging es dann für 18,5 Stunden in die inklusive Kindertagesstätte an der Kalkarer Straße. „Die Ausbildung war schon sehr intensiv und fordernd, da Praxis und Theorie Hand in Hand laufen. Aber es lohnt sich“, ist sich Julia Bigler sicher. „Die Kita ist genau der Ort, an dem ich sein möchte. Hier findet so viel Kommunikation auf Augenhöhe statt. Mit den Kindern, aber auch mit den Eltern. Gerade jetzt in der Corona-Pandemie ist Reden das A und O. Wir führen sehr viele Tür- und Angel-Gespräche, da die Eltern die Einrichtung nicht betreten dürfen.“

„Für mich war schnell klar, dass ich Erzieherin werden möchte.“

Als Familienmensch mit zwei Geschwistern und jede Menge Cousins und Cousinen weiß Julia Bigler aus eigener Erfahrung, wie wichtig gemeinsame Erlebnisse sind. „Bei unseren Familienfeiern haben die Großen immer auf die Kleinen aufgepasst und wir haben coole Sachen miteinander gemacht. Daher war schnell für mich klar, dass ich Erzieherin werden möchte.“

„Zeit für schöne Erinnerungen“ – so lautete auch das Thema der Bachelor-Arbeit von Lea Jansen. Die 23-Jährige kommt aus Kranenburg und hat an der Hochschule Arnhem-Nijmegen Sozialpädagogik studiert. Schon während ihrer Studienzeit hat sie parallel in der Intensivwohngruppe für traumatisierte Kinder, im SOS-Kinderdorf Niederrhein in Kleve-Materborn gearbeitet. „Als Pädagogen in der Kinder- und Jugendhilfe müssen wir sehr häufig der Fels in der Brandung sein, wenn sich Wut, Druck und Belastung der Kinder, die bei uns aufwachsen, entladen“, erklärt Jansen und führt weiter aus: „Sie alle kommen aus unklaren Verhältnissen, haben ihre Päckchen zu tragen. Wir versuchen ihnen wenige, aber dafür klare, einfache und deutliche Regeln an die Hand zu geben. Denn feste Strukturen geben den Mädchen und Jungen ganz viel Halt und Sicherheit.“