Kleve. Der Ausschluss der Künstlerin Ronja Maltzahn von einer Demonstration belastet auch die Ortsgruppe in Kleve. Forderung an die Bundesebene.

Die Jugendbewegung Fridays for Future diskutiert auch in Kleve über den skandalösen Ausschluss der Künstlerin Ronja Maltzahn bei einer Demonstration in Hannover. Maltzahn wurde ausgeladen, da sie als „weiße Person“ Dreadlocks trägt. Dies sei eine „kulturelle Aneignung“. Die FFF-Gruppe Hannover hatte ihr angeboten, dass sie an der Demo teilnehmen könne, wenn sie sich die Dreadlocks abschneide.

„Kulturelle Aneignung ist schwer zu identifizieren“

Aufgrund der medialen Debatte sowie dem Schweigen der Bundesebene von FFF-Deutschland hat sich die Ortsgruppe Kleve dazu entschlossen, ein Statement zu veröffentlichen. Die Ortsgruppe Kleve empfinde den aktuellen Umgang mit dem Thema „kulturelle Aneignung“ als problematisch. „Als Ortsgruppe der Klimagerechtigkeitsbewegung sehen wir uns durchaus in der Pflicht Rassismus, Diskriminierung und Kolonialismus anzusprechen und zu bekämpfen. „Kulturelle Aneignung“ ist jedoch schwer zu identifizieren [...]“.

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Es sei problematisch, Menschen aufgrund ihres Äußeren von Veranstaltungen auszuschließen, dies könnte als Diskriminierung ausgelegt werden, so die Ortsgruppe. „Wir empfinden diese Debatte als kontraproduktiv für den Kampf gegen den Klimawandel und befürchten, dass durch eine Überlagerung der Klimadebatte der Kerngedanke von Fridays for Future überschattet wird.

Entfremdung von der Gesellschaft befürchtet

Die Klever Ortsgruppe befürcht durch die Diskussion um die „kulturelle Aneignung“ eine „Entfremdung von der Gesellschaft durch unausgereifte Konzepte zur Verhinderung von Rassismus, Diskriminierungen und Kolonialismus durch die Bewegung“. Die Klever Ortsgruppe unterstreicht, dass man sich von der restlichen Bewegung eine kritische Reflexion wünsche. Es sei ein Imageschaden entstanden. „Besonders der Umgang der Bundesebene von FFF Deutschland mit der Situation ist bei uns auf harte Kritik gestoßen. Wir hätten uns eine Stellungnahme sowohl gegenüber der Ortsgruppe Hannover als auch gegenüber der Künstlerin Ronja Maltzahn gewünscht.“