Kalkar-Appeldorn. Ein Mehrfamilienhaus mit Bäckerei entsteht auf dem Areal des ehemaligen Feuerwehrgebäudes. Raum für das Schützenzelt bietet der Dorfplatz weiter.

Die Umgestaltung der Appeldorner Dorfmitte rückt näher. Architekt Gunnar Ader stellte kürzlich im Kalkarer Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschuss die konkretisierte Planung für den Bau eines zweigeschossigen Mehrfamilienhauses mit Bäckerei-Café auf dem Grundstück des ehemaligen Feuerwehrgebäudes gegenüber des Wirtshauses Op Den Huck vor. Die Politik machte trotz Abweichungen zur Gestaltungssatzung bei Dachneigung und Traufhöhe einstimmig den Weg frei für das Vorhaben von privaten Investoren. Der Kreis Kleve und die Stadt Kalkar hatten zuvor bereits die Überschreitungen als vertretbar beurteilt und ihr Okay gegeben. Der Bauantrag kann jetzt gestellt werden.

Das etwas mehr als 3000 Quadratmeter große Eckgrundstück an der Sankt-Lambertus-Straße und der Reeser Straße soll zum Teil weiterhin als nun vorgerückter und knapp 600 Quadratmeter großer Dorfplatz dienen und auf den 20 eingeplanten öffentlichen Stellplätzen Raum für das Schützenfestzelt beim jährlichen Feier-Höhepunkt im Stadtteil bieten. L-förmig wird der Platz eingefasst von zwei Gebäudeteilen, die über ein zentrales Treppenhaus mit Aufzug miteinander verbunden werden. Insgesamt sollen 22 Wohneinheiten mit Größen zwischen 66 und 87 Quadratmetern ohne Unterkellerung entstehen. „In Appeldorn fehlt derzeit bezahlbarer Wohnraum für Senioren, junge Familien oder Singles“, stellte Ader fest.

Fortgeschrittene Gespräche mit einem Bäcker

Gunnar Ader, Architekt
Gunnar Ader, Architekt © WAZ FotoPool | Johannes Kruck

Ergänzt wird das neue Wohnangebot von einer gewerblichen Nutzung im Erdgeschoss des Gebäudeteils an der Sankt-Lambertus-Straße, die eine Versorgungslücke schließen soll. „Eine Bäckerei wird in Appeldorn schmerzlich vermisst“, meinte Ader, der von „guten Gesprächen mit einem Bäcker“ berichtete, der neben Backwaren auch Dinge des täglichen Bedarfs anbieten und einen Café-Bereich innen und außen einrichten würde. „Ein Arzt wäre ebenfalls schön, doch so weit sind wir noch nicht“, sagte der Planer.

Im nördlichen Bereich, auf einem Grundstücksstreifen, den die Kirche veräußert, werden die privaten Stellplätze für Bewohner und die Bäckerei naturnah angelegt. Ein bestehender Schuppen soll zum Fahrradstellplatz aufgewertet werden. Die Bushaltestelle an der Reeser Straße wird an die Stelle versetzt, an der bereits taktile Leitstreifen liegen.

Sozialer Wohnungsbau ist fraglich

Willibald Kunisch, Fraktionsvorsitzender der Grünen, hakte bei der erneuten Vorstellung des Projekts nach, was aus dem Plan geworden sei, einen Großteil der Wohnungen für Menschen mit Wohnberechtigungsschein zu errichten. „Die Kommunikation mit dem Kreis Kleve ist eindeutig“, antwortete Gunnar Ader. „Der Kreis möchte geförderten Wohnungsbau haben, aber lieber an zentralerer Stelle in Kalkar, damit sich die Menschen selbst versorgen können.“ Die Investorengruppe bemühe sich, die Förder-Vorgaben zu erfüllen und wolle Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein errichten, beteuerte Ader. „Aber wir haben nicht die definitive Zusage des Kreises Kleve.“