Kleve. Ab 2024 werden Stromkunden in Kleve und Goch deutlich mehr Geld zahlen müssen. In der Branche ist von einer Verdopplung der Preise die Rede.
Der Strommarkt ist aktuell außer Rand und Band. Verbunden mit der Gasknappheit schlagen sich die gestiegenen Preise auch auf dem Strommarkt durch. Kleves Stadtwerke-Chefin Claudia Dercks geht davon aus, dass Kunden mit einer Anhebung des Strompreises rechnen müssen. Allerdings könne man dies zurzeit noch nicht sicher kalkulieren. In der Branche ist durchaus die Rede von einer Verdopplung der Strompreise.
EEG-Umlage wird zum 1. Juli abgeschafft
Kunden, die einen Clever-Strom-Vertrag abgeschlossen haben, sind bis zum 31. Dezember 2023 vor den Preissteigerungen geschützt, betont Dercks. Sie profitieren sogar jetzt von der Abschaffung der EEG-Umlage. Diese Umlage wird zum 1. Juli gestrichen; dadurch fällt die Stromrechnung sogar vorübergehend günstiger aus: „Für einen normalen Stromkunden mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden im Jahr werden dies gut 13 Euro im Monat weniger sein“, sagte Dercks. Auch die Gocher Stadtwerke senken jetzt den Strompreis ab Juli um 3,5 Cent je Kilowattstunde.
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Die Anpassung wird in Kleve allerdings nicht sofort im Juli zu sehen sein, sondern wird sich erst am Jahresende bei den Kunden bemerkbar machen: „Wir werden keine neuen Abschlagszahlungen für das laufende Jahr 2022 berechnen, da dies enorme Kosten verursachen würde. Wir müssten sonst alle Kunden anschreiben und neue Abschläge bekanntgeben“, so Dercks. Der Gesetzgeber habe diese Vereinfachung ermöglicht. Für das Jahr 2023 können die Clever-Strom-Kunden dann sogar vorübergehend mit einem günstigeren Abschlag rechnen, der mit der Jahresendabrechnung 2022 festgelegt wird.
Strompreise verhalten sich parallel zum Gaspreis
Deutlich teurer wird es dann vermutlich ab 2024, wenn die Festverträge in Kleve auslaufen. Auch Watergreen-Kunden (Ökostrom) müssten mit einer Erhöhung rechnen, da sich die allgemeine Strompreisentwicklung auch auf diese Tarife auswirke. Watergreen-Kunden der Stadtwerke Kleve beziehen ihren Strom aus norwegischen Wasserkraftwerken.
In Goch ergibt sich ein anderes Bild. Hier laufen die Festverträge auch über zwei Jahre, aber diese werden mit dem Kunden zu einem individuellen Zeitpunkt abgeschlossen. Geschäftsführer Carlo Marks geht davon aus, dass bei den auslaufenden Festverträgen der Preis auch steigen wird. „Die Strompreise verhalten sich hier parallel zu den Gaspreisen“, sagt Marks.