Kleve. Der Integrationsrat diskutiert am Dienstag über die Ausweisung eines Bestattungsfeldes. Muslime wollen auch in Kleve beerdigt werden.

Hamid Benbouazza, Vorsitzender des Klever Integrationsrates, beantragt die Prüfung eines muslimischen Friedhofes in Kleve. Die Stadtverwaltung solle ein Areal zur Bestattung von Klever Bürgern muslimischen Glaubens unter Gewährleistung der muslimischen Riten ausweisen. Auch andere Religionen sollen hier eine Bestattungsmöglichkeit finden.

Muslime wollen in Kleve beerdigt werden

In seiner Begründung führt Hamid Benbouazza aus, dass zurzeit die Stadtverwaltung verstorbene Muslime - soweit sie nicht selbst für die Beisetzungskosten aufkommen können - nach Krefeld überführt und auf einem Friedhof der Stadt Krefeld beisetzen lasse. Die hierfür entstehenden Ausgaben würden sich auf 3500 Euro pro Bestattung belaufen, die das Sozialamt übernehmen müsse.

Außerdem gebe es zunehmend mehr Muslime, die lieber in Kleve als in ihren Herkunftsländern bestattet werden wollen, da die Überführung auch mit hohen Kosten verbunden sei.

Bislang gibt es keine ausgewiesenen Flächen

In der Stadt Kleve gebe es keine ausgewiesenen Flächen, auf denen sich Bürger muslimischen Glaubens beerdigen lassen könnten. Zu den vorgesehenen Riten gehöre unter anderem, dass das Grab in Richtung Mekka ausgerichtet ist und dass der Leichnam nicht in einem Sarg, sondern in Leintücher gehüllt beigesetzt wird.

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In Krefeld und anderen Städten in NRW gebe es seit längerem ausgewiesene Gräberfelder, die Muslimen vorbehalten sind und in denen die deutschen Vorschriften aufgehoben sind, sodass die Beisetzung nach islamischem Ritus möglich ist. Dies stehe im Einklang mit dem liberalisierten Bestattungsrecht in NRW, so Hamid Benbouazza.

Benbouazza: Kleve könnte mit Gräberfeld Geld sparen

Für ihn ist klar, dass die Stadt Kleve durch die Ausweisung eines Gräberfeldes für Muslime einerseits Geld sparen und eine weitere Integration vorantreiben könnte. „Anstelle der Beerdigung in dem jeweiligen Heimatland oder in einer entfernt gelegenen Stadt in Deutschland, wäre es den Angehörigen dann möglich, die Gräber ihrer Verstorbenen hier zu besuchen“, so Hamid Benbouazza.

Der Integrationsrat wird am kommenden Dienstag über das Thema diskutieren, 17 Uhr im Rathaus.