Kreis Kleve. Wie steht es um Corona im Kreis Kleve? Niemand weiß es. Warum die Corona-Inzidenz keine Aussagekraft mehr hat.

Die Zahl der Corona-Fälle ist deutlich angestiegen, die 7-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 528 meldet der Kreis Kleve aktuell. Aber was sagt diese Zahl noch aus? Das Kreisgesundheitsamt Kleve gibt Auskunft über die aktuelle Lage.

Nicht alle Erkrankten lassen sich noch testen

Dr. Petra Dicks, stellvertretende Leiterin der Abteilung Gesundheit des Kreises, nimmt für die NRZ Stellung zur Lage: Sie registriert einen deutlichen Anstieg der Corona-Fallzahlen im Kreis Kleve, auch wenn sich längst nicht mehr alle Erkrankten testen lassen. Nach wie vor gilt laut Corona-Testverordnung, dass bei einem positiven Selbsttest auch ein Test im Testzentrum erfolgen muss.

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Die Aussagekraft der Statistik ist laut Dicks sehr eingeschränkt. Denn: Nur PCR-Tests werden für die Inzidenz-Zahl berücksichtigt. Schnelltest aus Testzentren werden zwar an das Kreisgesundheitsamt gemeldet, aber nicht für die Inzidenz gezählt. In der Praxis raten viele Hausärzte mittlerweile auch von einem PCR-Test förmlich ab oder bieten erst gar keinen an. Auch auf Nachfrage der Patienten werden die Tests oft nicht durchgeführt.

Ist die Quarantäne-Regelung noch sinnvoll?

Dicks sieht den Kreis Kleve am Beginn einer neuen Welle. Auch unser Verhalten trage dazu bei: „Wir wollen jetzt alle die größtmögliche Freiheit wieder genießen“, sagt sie. Man habe mehr Termine, gehe zu mehr Feierlichkeiten und das alles ohne Maske. Die Quarantäneregelung hält sie dennoch für wichtig. Sie gilt aktuell nur für Indexfälle, nicht mehr für Kontaktpersonen: „Ohne eine Quarantäne wird es sehr unverbindlich. Ich glaube nicht, dass wir jetzt schon soweit sind.“ Doch langfristig müsse man sicherlich dazu kommen, die Quarantäne-Regelung abzuschaffen.