Kleve. Der Deichverband Kleve teilt mit, dass die Bezirksregierung einen Fischaufstieg an der Schleuse in Brienen gefordert hat. Bauprojekt im Überblick.

Der Deichverband Xanten-Kleve gibt in seinem jährlichen Deichbrief an die Mitglieder noch einmal einen Überblick über die Investitionen des vorigen Jahres und ihre Auswirkungen auf 2022.

Im Zusammenhang mit der Neuerrichtung des Schöpfwerks am Kellener Altrhein in Griethausen macht die Herstellung der Fischaufstiegsanlage Fortschritte. Wie berichtet, war der Fischpass zuvor fertig gestellt worden und im Juli vorigen Jahres wurde dann der Fischbestand umgesiedelt. Nach dem Sommerhochwasser begann der Einbau der 17 Fischtreppen im neuen Verlauf des Kellener Altrheins. Als letzter Schritt im Gesamtprojekt folgt nun noch der Fischaufstieg durch einen teilweisen Abbruch und den fischdurchgängigen Umbau des ehemaligen Altrheinschöpfwerks am Oraniendeich.

Angebote für Abriss des alten Pumpwerkes werden überprüft

Die Angebote zur Ausschreibung der Arbeiten werden Ende dieser Woche geöffnet und durch ein Ingenieurbüro geprüft, erklärt auf anfrage Deichverbands-Geschäftsführer Maximilian Pieper. Dann kennt man die Kosten. Das Land wird 80 Prozent bezuschussen, den Rest tragen die Verbandsmitglieder. Es ist davon auszugehen, dass für diese Arbeiten die Straße Oraniendeich erneut zeitweise gesperrt wird.

Der neue Fischpass in Griethausen. 
Der neue Fischpass in Griethausen.  © nRZ | Andreas Gebbink

Außerdem beschreibt der Deichbrief den Neubau des Schöpfwerkes, dem dortigen Einbau der beiden Rohrschachtpumpen, Elektroinstallation und Kabelverlegung zu Antrieben, Videotechnik, Sensorsteuerung und Beleuchtung. Anfang November wurde die Rechenanlage montiert und der erste elektrische Probebetrieb für die Pumpen und alle Stellantriebe erfolgreich durchgeführt. Jetzt im Januar 2022 steht das neue Schöpfwerk betriebsbereit auf der neuen Deichlinie zur Verfügung. Man rechnet mit rund fünf Millionen Euro Kosten.

1,5 Millionen Euro für neue Fischtreppe

Der vier Kilometer lange Sanierungsabschnitt Rheinbrücke Emmerich bis Kleve-Griethausen war ein halbes Jahr früher als erwartet schon im November fertig geworden: ein 26-Millionen-Projekt.

Der Deichbrief erinnert auch an die Diskussion um die seit 2015 stillgelegte Schleuse in Brienen, um ihren Erhalt oder Abriss, um Denkmalwert oder Ersatz durch eine nüchterne Sportbootschleuse. Der Deichverband Xanten-Kleve war von der Bezirksregierung Düsseldorf aufgefordert worden, unter dem Aspekt „gutes ökologisches Potenzial“ am Gewässerzug Spoykanal-Wetering die Planung um einen Fischaufstieg zu ergänzen. Was grob geschätzt 1,5 Millionen Euro kosten würde plus Planungs- und Ingenieurkosten. Die Position des Deichverbandes ist klar: Er sieht sich in diesem Abschnitt des Spoykanals nicht zuständig, sei auch nicht Eigentümer des Schleusengeländes. Einen Fischaufstieg müssten Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sowie das Land NRW finanzieren. Der Eingang des Planfeststellungsbeschlusses wird in 2022 erwartet.

Im Bereich Knollenkamp bis B 220 – rund 6,4 km – hat der Deichverband wegen möglicher archäologischer Funde dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland entsprechende Grabungsvorschläge vorgelegt. Auch hier wird im Planfeststellungsverfahren in Kürze die Offenlage der Planung erwartet.