Kleve. Weil eine neue Kita in Kleve erst frühestens im August 2022 fertig wird, muss der Christus-König-Kindergarten nun mehr ältere Kinder aufnehmen.
Das Thema war knifflig, die Enttäuschung groß, doch der Jugendhilfeausschuss nickte den Punkt einstimmig ab, ohne Diskussion. Es geht um die Zahl der Kindergartenplätze in Kleve. Sie reicht aus, alle Über-Dreijährigen mit gesetzlichem Anspruch bekommen einen der 1722 Betreuungsplätze in Kindertageseinrichtungen angeboten. Das sind volle 100 Plätze mehr als im November 2020 tatsächlich belegt waren. Soweit, so positiv.
Aber im Bedarfsplan war die Stadtverwaltung zu optimistisch davon ausgegangen, dass eine zusätzliche Einrichtung in Trägerschaft des „Anna-Stifts“ aus Goch in Kleve schon im kommenden Kindergartenjahr in Betrieb gehe. Doch da steht gerade die Bauplanung, wie Vorstand Norbert Pastoors der NRZ auf Nachfrage bestätigt. „Nur bei guten Planungsabläufen“ werde es zum August 2022 fertig sein, kalkuliert er.
Christus-König-Kindergarten muss mehr ältere Kinder aufnehmen
Die Stadt Kleve verlangt nun vom Kindergarten Christus-König, mehr ältere Kinder aufzunehmen. Darum wird ihm zum vierten Mal verwehrt, eine zusätzliche Krippen-Gruppe für Kinder zwischen vier Monaten und zwei Jahren einzurichten. Solch eine Gruppe hatte der Jugendhilfeausschuss am 11. November 2020 beschlossen, die Kita hat daraufhin Personal fortgebildet, sich baulich vorbereitet, Eltern angesprochen.
Bis zum 8. Januar stand das im Kita-Bedarfsplan, wurde am 11. Januar mündlich bestätigt. Doch am 15. Januar erhielt Kita-Verbundleiterin Ellen Rütter telefonisch die Absage. Das schilderte sie im Ausschuss am Mittwoch. „Ich wünsche mir mehr Zuverlässigkeit“, bat sie deutlich. „Es ärgert uns, dass andere Kitas eine Zusage“ für Kleinkind-Gruppen erhielten. Fachbereichsleiter Jan Traeder bedauerte die „bittere Pille“. Kämmerer Willibrord Haas sagte, man habe „alles versucht“, dass das Grundstücksgeschäft für die neue Kita „schneller geht“.