Goch. Die Gocher Grünen möchten die Landesgartenschau 2026 oder 2029 in die Stadt bringen und sagen den Schottergärten den Kampf an.
Die Grünen haben eine ambitionierte Idee zur Wiederbelebung der Gocher Bucht. Für den Haushalt 2021, der am Donnerstag, 25. Februar beraten wird, beantragt die Fraktion, dass sich die Stadt Goch um die Ausrichtung der Landesgartenschau (Laga) 2026 oder 2029 bewirbt. „Dass auf dem Gelände der Gocher Bucht, die sich schon lange in einem Dornröschenschlaf befindet, etwas passieren muss, ist in der Politik und in der Bürgerschaft völlig unstrittig“, stellen die Gocher Grünen fest. Mit kleinen Reparaturen und allein mit ehrenamtlichem Engagement, werde dies aber nicht gelingen. „Wir müssen daher größer denken und langfristiger.“
Die Vorstellungen der Grünen zielen auf die zuletzt 2020 in Kamp-Lintfort veranstaltete Laga, die „keine reine Blümchenschau“ mehr sei, wie die Fraktionsvorsitzende Kathrin Krystof in einer Online-Pressekonferenz sagte. Artenvielfalt fördern, Gebäude mit regenerativer Energie ausrüsten, die ÖPNV-Verbindung verbessern, die Gocher Gartenbaubetriebe unterstützen: „Wir könnten mit der Ausrichtung der Landesgartenschau viele gute Dinge bewegen“, so Krystof.
„Grüner Gürtel“ entlang der Niers
Das Veranstaltungsgelände solle sich nicht nur auf die Gocher Bucht beschränken, sondern entlang der Niers geplant werden. „Ein grüner Gürtel könnte sich durch die Stadt ziehen“, schlug die Fraktionschefin vor, die Goch eine Ausrichtung der Großveranstaltung zutraut. „Landesgartenschauen sind auch in Kleinstädten vorgesehen.“ In ihrem Antrag fordern die Grünen, 60.000 Euro für die Erstellung einer Bewerbung durch ein Planungsbüro in den Haushalt einzustellen. „Und selbst wenn wir nicht zum Zuge kommen, haben wir gute Planungen, auf denen wir aufbauen können“, argumentierte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Anne Peters.
Mit weiteren explizit grünen Anträgen zum Haushalt möchte die Fraktion beim Problem der Schottergärten einen „Rückwärtstrend einleiten“, wie Kathrin Krystof sagte. Nach dem Vorbild der Gemeinde Weeze soll die Stadt Goch für zunächst 1000 Euro einen Flyer mit dem Titel „Grün statt Grau“ auflegen und auch online verfügbar machen. Darin sollen Informationen und Ansprechpartner für eine naturnahe und insektenfreundliche Gestaltung von Gärten gebündelt werden. Den Grünen schwebt zudem vor, dass sich die Stadt frühzeitig beim Land NRW um Fördermitte für die Umgestaltung von älteren Schottergärten bemüht bzw. selbst 25.000 Euro in den Haushalt einstellt.
Programm für Baumscheiben-Patenschaften bekannter machen
Darüber hinaus soll das Programm bekannter gemacht werden, mit dem Bürger Patenschaften für eine Baumscheibe übernehmen können. Gutscheine in Höhe von maximal 40 Euro, die in Gocher Baumschulen oder Gartencentern einzulösen sind, sollen ausgegeben werden. „Es geht uns um eine Entlastung des Kommunalbetriebs, aber auch darum, ein Zeichen zu setzen, dass wir uns ökologisch auf einen anderen Weg machen“, sagte Kathrin Krystof.
Auch bei einem anderen Thema drücken die Grünen aufs Tempo: Für die Umsetzung von ersten Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept, das coronabedingt derzeit auf Eis liegt, soll eine Verpflichtungsermächtigung für 2022 über 100.000 Euro Eingang in den Haushalt finden. „Wir hoffen, dass die Maßnahmen noch in diesem Jahr priorisiert werden können“, so Krystof.