Kleve. Frank Ruffing verglich die Bilanzsummen und Betriebsergebnisse. Sein Fazit: Die Voba ist besser. Die Voba plant vorerst keine Fusionen.
Die Volksbank Kleverland hat den Wettbewerber von der Hagschen Straße genauestens im Blick. Auf der Jahrespressekonferenz konnte es sich der Vorstandsvorsitzende Frank Ruffing nicht nehmen lassen, einen kleinen Vergleich mit der Sparkasse zu ziehen. Sein Fazit: Die Volksbanken in Kleve, Goch und Emmerich sind zusammen heute schon größer und wirtschaftlicher als die künftige Groß-Sparkasse.
Ruffing zeigte der Presse eine Folie, auf der er die Bilanzsummen miteinander verglich. Die Sparkasse Rhein-Maas käme demnach im Jahr 2020 mit der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze auf eine Bilanzsumme von 3,1 Milliarden Euro, die Volksbanken Kleverland, Emmerich-Rees und die Volksbank an der Niers gemeinsam mit ihrer Verbundbilanz auf eine Summe von 4,5 Milliarden Euro. Auch würde man wirtschaftlicher arbeiten als die Sparkasse. So habe die Volksbank Kleverland 2020 ein Betriebsergebnis in Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme von 0,63 Prozent erzielt, die Sparkasse Rhein-Maas aber nur von 0,32 Prozent und die Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze nur von 0,28 Prozent.
Betriebsergebnis vor Steuern lag bei 5,1 Millionen Euro
Für das Jahr 2021 sieht Ruffing bei der Sparkasse Goch-Kevelaer Weeze sogar nur ein Betriebsergebnis von 0,07 Prozent. „Da sehen Sie auch den Grund, warum jetzt verhandelt wird. Das ist keine Sache der Stärke, sondern der Notwendigkeit“, sagte Ruffing. Zum Vergleich führte er weiter an, dass die Volksbanken kein kommunales Geschäft haben, da dies den Sparkassen obliege. Man stehe also deutlich besser im Wettbewerb da.
Auf die Frage, ob es auch bei den Volksbanken Fusionsabsichten gebe, sagte Ruffing: „Wir sind alle drei sehr erfolgreich. Es gibt gar keine Notwendigkeit für einen Zusammenschluss.“ Allerdings werde man sich auch Gesprächen niemals verschließen. Aber aktuell gebe es diese nicht.
Mit Blick auf die eigene Bank zeigt sich der Vorstand sehr zufrieden: „Wir haben unser Wachstum aufrecht erhalten“, sagte Ruffing. Die Verbundbilanzsumme belaufe sich auf 1,8 Milliarden Euro und konnte damit gegenüber dem Vorjahr um 6,8 Prozent gesteigert werden. Die Bilanzsumme der Voba Kleverland ohne das Verbundgeschäft betrug 865 Millionen in 2021. Das Betriebsergebnis vor Steuern lag bei 5,1 Millionen Euro. Zur Erläuterung: In der Verbundbilanz werden auch die Finanzdienstleistungen der Partner für die Baufinanzierung (Schwäbisch Hall oder DZ Hyp), das Firmenkundengeschäft oder die Versicherungen (R+V) hinzugerechnet.
Zinserträge wichtig und künftig mehr nachhaltige Investitionen
Schaut man auf die genannten Zahlen, dann kann sich die Voba mit einer Gesamtkapitalrentabilität von 0,63 Prozent nicht gerade mit Star-Investor Warren Buffet messen. Aber als Genossenschaftsbank muss sie dies auch nicht. Frank Ruffing erläutert, dass seine Bank nach wie vor die Zinserträge als eine wesentliche Erfolgskomponente sehe. Ferner habe man mit dem Provisionsgeschäft, Wertpapieren und Immobilien Geld verdient. Das intensivierte Immobiliengeschäft im Regierungsbezirk Düsseldorf sei gut angelaufen. Unter anderem betreibt die Voba einen Solarpark in Kaisersesch. „Das ist eine nachhaltige Investition, die vernünftige Renditen erwirtschaftet“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Wilhelm Wolters.
Investitionen in Erneuerbare Energien würde man auch liebend gern im Kreis Kleve tätigen. Leider gestalte sich dies planungsrechtlich nicht so einfach. Wenn sich Möglichkeiten ergeben, würde man dies auch tun, so Ruffing. Er sieht im Umbau der Wirtschaft und in der nachhaltigen Gebäudesanierung einen gewaltigen Markt für die nahe Zukunft.
Die Voba will in 2022 eine App einführen
2022 wird die Volksbank Kleverland eine neue App einführen, um aktuelle Nachteile in der Anwendung zu beheben.
Die Voba hat aktuell 160 Mitarbeitende, davon sind gut 40 Personen im Homeoffice.
In diesem Jahr werde die Voba 100.000 Euro für Projekte in Schulen und kirchlichen Einrichtungen zur Verfügung stellen