Kreis Kleve. Die Sparkassen Rhein-Maas und Goch-Kevelaer-Weeze werden sich zum größten Geldinstitut im Kreis Kleve zusammenschließen. Das sind die Pläne:

Die Sparkasse Rhein-Maas und die Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze haben sich auf eine Fusion geeinigt. Nach gut anderthalb Jahren der Verhandlungen stellten die beiden Häuser am Montag ihr Konzept der Öffentlichkeit vor. Die beiden Sparkassen werden künftig unter dem Namen „Sparkasse Rhein-Maas“ firmieren und das größte Geldinstitut im Kreis Kleve darstellen. Die Umsetzung des Zusammenschlusses soll bis zum 31. Mai 2022 erfolgt sein.

Geschäftsstellen bleiben erhalten

Die neue Sparkasse Rhein-Maas

Die neue Sparkasse Rhein-Maas geht mit einer Bilanzsumme von 3,3 Milliarden Euro an den Start und betreut ein Kundenvolumen von 5 Milliarden Euro. Insgesamt gebe es 238.000 Konten für Privat- und Geschäftskunden. Die Sparkasse verfügt über 14 Geschäftsstellen und 11 SB-Stellen.Die Anteile der Träger belaufen sich wie folgt: Kreis Kleve 44,1 %, Kleve 18,5 %, Straelen 12,1 %, Emmerich 11,7 %, Goch 5,8 %, Kevelaer 4,5 %, Weeze 2,1 % und Rees 1,3 %.Der Verwaltungsrat wird neu gewählt werden, ihm gehören dann 22 Mitglieder an. Ab 2025 wird das Gremium auf 18 Mitglieder reduziert.Die bestehenden fünf Sparkassen-Stiftungen bleiben erhalten. Die Stiftungen verfügen über ein Kapital von insgesamt 5,8 Millionen Euro.

Als Vorstandsvorsitzender wird Michael Wolters auch künftig für die Steuerung und die Geschäfte der Marktfolge verantwortlich sein. Thomas Müller, bislang Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze, wird nun das Privatkundengeschäft und das Anlagengeschäft übernehmen. Wilfried Röth bleibt für das Kreditgeschäft und für die gewerblichen Kunden Ansprechpartner.

Für die Kunden soll sich so wenig wie möglich ändern. Alle Geschäftsstellen sollen erhalten bleiben und auch die bestehenden Verträge werden ihre volle Gültigkeit behalten. Zu Änderungen werde es bei einigen Kontonummern kommen, sagte Thomas Müller, da man doppelte Kontonummern habe. Die Kunden der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze werden daher zum Teil eine neue Nummer erhalten. Dies könne man aber erst nach der technischen Fusion im November 2022 genauer mitteilen.

Neue SparkassenCard für die Kunden in Goch, Kevelaer, Weeze

Sicher ist, dass alle Kunden der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze eine neue SparkassenCard erhalten werden, da sich die IBAN in Bezug auf die darin enthaltene Bankleitzahl ändert. „Dies soll aber so geräuschlos wie möglich automatisch erfolgen“, so Müller. Für die Kunden sollte da kein Aufwand entstehen. „Wichtig ist mir, dass sich für die Kunden nichts zum Schlechten ändert.“ Das Gegenteil sei der Fall: Gerade die Kunden in Goch, Kevelaer und Weeze würden von den neuen Spezialisten, etwa beim Kreditgeschäft oder beim Wertpapiergeschäft, profitieren.

Die 475 Mitarbeiter werden alle ihren Arbeitsplatz erhalten. Die erhofften Synergien in der internen Verwaltung sollen über eine „natürliche Fluktuation“ erfolgen – sprich über wegfallende Stellen bei Renteneintritt zum Beispiel. Michael Wolters erklärte, dass man am Hauptsitz in Kleve die interne Verwaltung konzentrieren wolle. Für die Kunden bleiben aber die Ansprechpartner auf allen wichtigen Gebieten vor Ort erreichbar.

Homeoffice wird ein wichtiges Thema bleiben

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Ob die Zentrale in Kleve für den Mitarbeiterzuwachs überhaupt ausreichend Platz bietet, konnten die Vorstände noch nicht richtig beantworten, da auch das Thema Homeoffice noch eine wichtige Rolle spielen werde. Die entsprechenden Details müssten da noch geklärt werden und darauf aufbauend erfolge dann eine Raumplanung. Die Sparkasse möchte künftig jährlich fünf Auszubildende übernehmen.

Positive Bewertung

Landrätin Silke Gorißen betonte, dass man eine starke Sparkasse vor Ort haben werde. Die Gespräche seien gut und respektvoll verlaufen. Die Fusion sei von allen positiv bewertet worden. Auch müssten die Trägerkommunen kein Geld zuschießen.

Ralf Klapdor, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Rhein-Maas, betonte, dass eine Fusion kein Selbstzweck sei, sondern man sich in den Gesprächen immer wieder gefragt habe, wie eine starke Sparkasse für die Zukunft aufgestellt sein sollte. Er betonte, dass es für beide Institute keine zwingende Notwendigkeit für eine Fusion gegeben habe.