Kleve. Das Restaurant Pesami an der Hafenstraße in Kleve hat eine Karte mit leckeren Gerichten, in denen keine tierischen Produkte verwendet werden

Die Zeiten, in denen die Kellner die Frage nach einem vegetarischen Gericht mit der Bemerkung quittierten, dass man das Fleisch auch einfach weglassen könne, sind auch in Kleve längst vorbei. Alle Restaurants haben mittlerweile eigene Gerichte ohne Fleischbeigabe. Schwieriger wird es hingegen, wenn der Mittagesser gezielt nach veganer Küche sucht, also nach Gerichten, in denen keinerlei tierische Produkte zum Einsatz kommen.

Einfach lecker - und schont die Umwelt

Im Restaurant Pesami wird vegetarisch gekocht: Hier ein Burger.
Im Restaurant Pesami wird vegetarisch gekocht: Hier ein Burger. © NRZ | Ralf Daute

Am offensivsten wirbt das Restaurant Pesami an der Hafenstraße mit seiner veganen Küche. Im Einleitungstext der Speisekarte heißt es: „Veganes Essen schmeckt einfach lecker, schont die Umwelt, und, da wir Tiere lieben, kuscheln wir lieber mit ihnen.“

Nun denn, nichts wie rein! Die Atmosphäre ist dezent Vintage, unter der Leitung von Sirin Kohlheim, der das Lokal seit zwei Jahren führt, scheint die Örtlichkeit endlich zu ihrer Bestimmung gefunden zu haben.

Zur Erinnerung: Der Reigen der Betriebe, die sich an der strategisch günstigen Stelle in der Innenstadt versucht haben, begann vor knapp einem Jahrzehnt mit dem „Cafe Live“, zuletzt zielte man als „Amsterdamer Grillhaus“ auf die niederländische Klientel, die nach dem Shopping in Kleve noch schnell ein günstiges Schnitzel verspeisen wollte.

Pflanzenpattys auf Burgern

Das alles ist nun vorbei, das Pesami präsentiert eine reichhaltige Mischung aus Burgern, Pizzen und Salaten, alles zu absolut moderaten Preisen. Das alles kann mit echtem Fleisch bestellt werden, aber eben auch als vegane Variante – bei den Burgern kommen dann Pflanzenpattys zum Einsatz.

Die Wahl fiel auf den veganen Pesami Burger für 10,90 Euro. Das Menü wird zügig zubereitet und auf einem rustikalen Holzteller serviert. Es erhebt sich ein mächtiger Burger, neben dem eine üppig bemessene Portion Pommes auf den Verzehr wartet. Das unter einer Decke aus Gemüse verborgene Patty sieht aus wie ein Fleischklops, Chefkoch Rafael Pawletta hat es schön saftig gegrillt. Die Konsistenz ist perfekt, der Geschmack schön würzig. Vermutlich würden viele Kunden den Unterschied zu echtem Fleisch überhaupt nicht bemerken, wenn sie nicht darauf hingewiesen würden.

Sirin Kohlheim in seinem Restaurant.
Sirin Kohlheim in seinem Restaurant. © NRZ | Ralf Daute

Doch dann fällt der Blick auf die Käsescheibe. Vegan? „Doch, der Käse ist auch vegan“, sagt Sirin Kohlheim. Ebenso sämtliche Grillsaucen, die seine Frau Selda eigenhändig zubereitet. Wer es noch gemüsiger haben will, für den hat das Pesami einen Gemüsebratling (10,90 Euro) sowie ein Patty, das Hähnchenfleisch simuliert.

Kundschaft von der Hochschule

Die Mittagskundschaft im Pesami setzt sich zusammen aus Studierenden und Personal der Hochschule, die in unmittelbarer Nachbarschaft liegt, sowie aus den Behörden und Unternehmen in der Nachbarschaft. Ein paar Niederländer runden das Bild ab. Verfügbar ist der Mittagstisch von 11.30 bis 15 Uhr, montags ist Ruhetag.

Fazit des kleinen gastronomischen Tests: Wer vegan essen und zugleich die Ahnung eines Fleischgenusses erleben möchte, für den ist das Pesami mit seiner Burger-Karte mittags eine absolut empfehlenswerte Adresse!