Essen-Kupferdreh. Obwohl sich die Lage entspannt hat, bleibt die Aufregung mitunter groß: Kupferdreher erleben Hochwasser immer wieder und leben mit den Folgen.

Das Wasser ist zurückgegangen, zurückgeblieben sind Schlamm und Sandsäcke: Der Pegel des Deilbachs in Kupferdreh ist zwar wieder gesunken, der Wasserstand bleibt jedoch hoch, nachdem der Bach am Dienstag (19. November) über die Ufer getreten ist – wieder einmal. Und erneut sind auch diese Überschwemmungen Thema im Stadtteil, die Aufregung war mitunter groß. Denn Folgen und Ausmaß des Hochwassers sind stets gleich absehbar und die Jahrhundertflut 2021 ist nicht vergessen.

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Von der neuen Brücke unter der Autobahn, die über den Deilbach führt, lässt sich auch am Tag danach gut beobachten, wie hoch das Wasser nach wie vor steht – nun allerdings im Bachbett. Stapelten die einen am Tag zuvor noch Sandsäcke und erhielten dabei auch Hilfe von der Feuerwehr, sorgten sich andere um ihr geparktes Auto, das sie dann doch noch rechtzeitig erreichten, bevor der Deilbach über die Ufer trat. In solchen Lagen trifft es regelmäßig den Bereich des Parkplatzes unter der Autobahn 44 in Kupferdreh, der noch neu gestaltet wird. Betroffen sind oftmals aber auch die hinteren Bereiche der Unternehmen an der Kupferdreher Straße, die in direkter Nachbarschaft zum Deilbach liegen.

Wer den Weg hinter dem Parkplatz unter der Autobahn in Essen-Kupferdreh weiterläuft, steht derzeit im Schlamm, denn hier ist der Deilbach über die Ufer getreten.
Wer den Weg hinter dem Parkplatz unter der Autobahn in Essen-Kupferdreh weiterläuft, steht derzeit im Schlamm, denn hier ist der Deilbach über die Ufer getreten. © Sagan

Darunter ist etwa das Kanusport-Fachgeschäft Zölzer, das schon lange unter Folgen solcher Hochwasser leidet, wenn das Wasser beispielsweise ihre Werkstatt im unteren Geschoss erreicht. Seit mehr als fünf Jahrzehnten gehört das Geschäft zum Stadtteil, die Folgen von Hochwasser beschäftigen den Inhaber und seine Mitarbeiter immer wieder. 2021, bei der Jahrhundertflut, „stand das Wasser in der Werkstatt sogar bis zur Decke“, berichtete Verkäufer Thomas Brochhagen zuletzt im Januar, als er die Werkstatt ein weiteres Mal nur in Gummistiefeln betreten konnte.

Wassermassen haben den Zaun am Deilbachufer offenbar bereits zuvor heruntergedrückt

Auch andere Unternehmen haben bei dem aktuellen Hochwasser Sandsäcke vor ihre Zugänge und Mauern gestapelt. Davor liegt der Weg, auf dem man knöcheltief im Matsch versinkt. Der Zaun entlang des Deilbachs liegt stellenweise beinahe am Boden, Wassermassen haben diesen offenbar bereits bei einem der Hochwasser heruntergedrückt.

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Wenige Fahrzeuge haben die Strecke auch jetzt dennoch nutzen müssen, da diese eben auch Zufahrt zu den Firmen ist. Die bleibt immerhin erreichbar, doch die Betroffenen hier kennen auch die Situation, dass dieser Zuweg vom Wasser abgeschnitten wird. Für Fußgänger wird es derzeit allerdings ohne Gummistiefel durchaus schwierig. Dieses ist aber ohnehin kein viel genutzter Bereich für Passanten, die an diesem Mittwochmorgen vielmehr auf dem Wochenmarkt nebenan einkaufen.

Von der Brücke über dem Deilbach lässt sich der hohe Wasserstand gut erkennen.
Von der Brücke über dem Deilbach lässt sich der hohe Wasserstand gut erkennen. © Sagan

Das Hochwasser bleibt aber Thema im Stadtteil, auch wenn es sich inzwischen wieder zurückzieht. Während die einen am Tag darauf dann aufräumen und manche Schlamm beseitigen, diskutieren andere längst wieder über weitere Schutzmaßnahmen, äußern mitunter Angst. Auch in den sozialen Medien finden sich zahlreiche Kommentare, in denen weiteres Handeln von der Politik gefordert wird („Warum bekommen die das nicht in den Griff?“), in denen aber auch Erleichterung geäußert wird, dass es doch nicht ganz so arg geworden ist. Dieses Mal.

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