Essen. In Essen haben Fahnder der Finanzverwaltung des Landes mehrere Gastronomien überprüft. Hundertschaften der Polizei sicherten die Einsatzorte ab.

Steuerfahnder haben mit Unterstützung von Polizeihundertschaften mehrere Gastronomie-Betriebe in Essen durchsuchen lassen. Wie an der Westfalenstraße in Steele wurden am Dienstag offensichtlich Glücksspielautomaten sichergestellt und mit Lastwagen abtransportiert, vermutlich um die Technik der Geräte auf Manipulationen überprüfen zu lassen. Auch in Kray wurde die Taskforce gegen mutmaßlichen Abgabenbetrug gesichtet.

Zu den Hintergründen der konzertierten Aktion wollte sich das zuständige Finanzministerium mit Verweis auf das Steuergeheimnis nicht äußern. Unklar bleibt deshalb, ob die Durchsuchungen im Zusammenhang mit einem aktuellen Verfahren um großangelegten Geldspielbetrug stehen, in dem sich seit Oktober mehrere Angeklagte vor dem Bochumer Landgericht verantworten müssen. Die Beschuldigten sollen insgesamt mehr als 40 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben, indem sie die Automatentechnik zur Aufzeichnung von Umsätzen frisierten, so der Vorwurf der Ermittler.

Ein Drittel aller Glücksspielautomaten sollen illegal sein

Zehntausende nicht erlaubte Glücksspielgeräte sollen in Deutschland in Betrieb sein. Der Verlust, der dem Staat durch entgangene Steuereinnahmen entsteht, ist enorm. Der Verband der Deutschen Automatenwirtschaft schätzt, dass fast ein Drittel dieser Daddelkisten illegal ist.

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Nach Einschätzung von Branchenkennern dürfte es allein auf Essener Stadtgebiet mehr als 500 „schwarze“ Automaten geben. Während legal betriebene und streng kontrollierte Spielhallen ordnungsgemäß Umsatz- und Vergnügungssteuer entrichteten, steckten die Betreiber manipulierter Zockertechnik satte Gewinne in die eigene Tasche, heißt es.