Essen. Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft ist eine Kabarett-Institution. Auftritt im Essener Filmstudio bringt Frank Klötgen zurück in die alte Heimat.
Wer ein Fan der Band „Marilyn‘s Army“ ist, der wird womöglich schon mehrere Auftritte von Frank Klötgen in seiner alten Heimatstadt Essen erlebt haben. Das traditionelle Weihnachtskonzert der legendären Ruhrgebiets-Band im Kulturzentrum Grend ist längst ausverkauft, der Vorverkauf für 2025 schon gestartet. Am Mittwoch, 20. November, erlebt man den gebürtigen Essener und Wahl-Münchner in einer neuen Rolle. Nicht als Sänger und Texter der kultigen Postpunkpop-Truppe aus Überruhr, sondern als Ensemblemitglied der renommierten Münchner Lach- und Schießgesellschaft. „Abgespeckt“ heißt das Programm, das Klötgen ein besonderes Heimspiel im Essener Filmstudio beschert.
„Live auf der Bühne“ heißt dort eine neue, im Oktober gestartete Veranstaltungsreihe. Dass die honorige Lach- und Schießgesellschaft die Essener Brettl-Bühne auf ihrer Tournee gleich als einzigen NRW-Gastspielort beehrt, gilt als Ritterschlag. Und auch für Klötgen war die Aufnahme ins traditionsreiche Münchner Ensemble „die Integration schlechthin“. Dabei ist der vielseitige Autor, Musiker, Kabarettist und Slampoet mehr Weltreisender in Sachen Dichtung als Wahl-Bayer und mit seiner Wortkunst von Borneo bis Madagaskar unterwegs.
Klötgen hat Romane geschrieben, Poetry-Slam-Meisterschaften organisiert, Literaturpreise bekommen, tausende Gedichte verfasst und nicht minder wenige Auftritte absolviert. Seit 2020 gehört der einstige deutsche Vizeweltmeister im Skateboardfahren zusammen mit Sebastian Fritz und Christl Sittenauer zum neuen Lach- und Schieß-Ensemble. In der Corona-Zeit haben sie zusammengefunden. Doch nicht die Pandemie, sondern eine vorläufige Insolvenz setzte Anfang 2023 einen vorläufigen Schlussstrich unter die Tradition des legendären „Ladens“.
Frank Klötgen: Slampoet, Skater und Weltreisender in Sachen Dichtung
Prominente Fürsprecher wie Münchens ehemaliger Oberbürgermeister Christian Ude haben am Ende für die Rettung der Lach- und Schießgesellschaft gesorgt. Und dass sie bei allem Ruhm nun wieder rausmüssen ins Land, um den Namen neu zu beleben, ist für Klötgen keine Frage. Das Heimspiel in Essen macht da besondere Freude. „Es werden bestimmt auch alte Freunde kommen.“
Manche sind schon am Sonntagabend da, als der 56-Jährige im Rüttenscheider „Chat Noir“ aus seinen Büchern liest. Bis Mittwoch bleibt noch Zeit, um sich um die Familie und viele alte Kontakte zu kümmern. Und um noch ein bisschen an der Aktualität des Auftritts zu feilen.
Auftritt von Elon Musk als „Laberminister für Ineffizienz“
Das Lach- und Schieß-Programm ist zwar kein aus lauter Solonummern zusammengesetzter Pointendauerbeschuss, sondern eher ein zur satirisch-absurden Gesamtinszenierung gerundetes Bühnenstück. Doch die weltpolitischen Turbulenzen der letzten Tage von den Amerikawahlen bis zum Ampel-Aus verlangten schon „ein Nachschärfen“, weiß Klötgen. Kleine, aktuelle Bezüge werden da noch in die Geschichte eingebaut und der neue Trump-Berater Elon Musk mal eben zum „Laberminister für Ineffizienz“ erklärt. Klötgen hat mit der Weltlage gerade viel zu tun, am 18. Dezember hat sein kabarettistischer Jahresrückblick der Lach- und Schieß Premiere. Bis dahin kann noch viel passieren. Und Klötgen wird sich gewiss einen Reim darauf machen.
Tickets (35,50 Euro) gibt es an der Kasse des Filmstudio Glückauf, Rüttenscheider Str. und unter www.filmspiegel-essen.de
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