Essen. Haupt- und Ehrenamtliche des Vereins demonstrierten am Burgplatz in der Innenstadt. Die Aidshilfe fürchtet verheerende finanzielle Kürzungen.

Am Dienstag haben sie gegen massive finanzielle Kürzungen für die Aidshilfe am Essener Burgplatz protestiert, heute (13. November) geht‘s zur großen Kundgebung der NRW-Wohlfahrtsverbände in Düsseldorf: Der Essener Verein fürchtet um seine Angebote, weil die Landesregierung plant, die Mittel um 35 Prozent zu kürzen. Das sei ein „katastrophaler Einschnitt“, der die Aidshilfe zwinge, „lebenswichtige Programme zu schließen, die seit Jahrzehnten unverzichtbar sind“.

„Diese Kürzungen treffen uns ins Mark. Unsere Arbeit bedeutet für viele Menschen Hoffnung und Unterstützung in schwierigen Lebenslagen. Wenn wir diese Angebote verlieren, verlieren wir auch den Zugang zu den Menschen, die uns am meisten brauchen. Die Folgen werden wir in einigen Jahren sehen und spüren“, sagt Daniela Flötgen von der Geschäftsführung der Aidshilfe Essen, die an alle Verantwortlichen appelliert, die Bedeutung der Arbeit anzuerkennen und die Finanzierung sicherzustellen. „Das ist Grundvoraussetzung, um weiterhin die Unterstützung bieten zu können, die unsere Gemeinschaft so dringend benötigt“, betont Flötgen.

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Die Mittel sollen landesweit um 1,6 Millionen Euro gekürzt werden

Konkret auf der Kippe stehen etwa die Jugendhilfe und die Aufklärungsarbeit an Schulen. Das könnte zu „einem gefährlichen Ausmaß an Unkenntnis über Safer Sex führen und die gesellschaftlichen Barrieren und Diskriminierung für Menschen mit HIV verstärken“, so die Essener Aidshilfe. Weitere präventive Maßnahmen, die reduziert werden müssten, wären die Vorsorge sowie Testangebote und die Suchthilfe.

So stünden die lebenswichtige PrEP-Beratung, eine Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt, und Vor-Ort-Testangebote zur Disposition, die zur Eindämmung von sexuell übertragbaren Infektionen beitragen. Auch spezialisierte Angebote, beispielsweise für Homosexuelle, Migranten, Sexarbeiter oder Trans-Personen könnten nicht mehr weitergeführt werden, aber auch Arbeitsmarktprojekten und der Straffälligenhilfe drohe das Aus.

Die Landesregierung will die Mittel der Aidshilfe in NRW um mehr als ein Drittel kürzen. Es geht um Einsparungen von insgesamt 1,6 Millionen Euro. Dies sieht der Haushaltsentwurf für 2025 vor.

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