Essen. Das Eisenbahndorf auf dem Steeler Weihnachtsmarkt ist ein Besuchermagnet. Was dort neben drei tonnenschweren „Lokomobilen“ auf die Gäste wartet.
Das Eisenbahndorf auf dem Steeler Weihnachtsmarkt ist komplett: Am Mittwoch (6. November) wurde mit der 21 Tonnen schweren Dampfpflugmaschine „Tiger“ das letzte der drei sogenannten Lokomobile geliefert. Bis zum Ende des Weihnachtsmarktes am 5. Januar steht der „Tiger“ in Gesellschaft eines 12,5 Tonen schweren Dampftraktors und einer Straßendampfwalze (14 Tonnen).
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Lokomobile gelten als Vorläufer der Dampfloks und wurden vor mehr als 100 Jahren zum Transport schwerer Gegenstände, in der Landwirtschaft zum Pflügen auf Äckern oder als Dampfwalze zum Planieren von Straßen und Feldwegen eingesetzt. Die drei Lokomobile, die jetzt in Steele zu bestaunen sind, stammen aus einer privaten Sammlung in Neukirchen-Vluyn. Früher waren sie unter anderem in England und der Schweiz im Einsatz.
Wie der „Tiger“ auf den Weihnachtsmarkt nach Steele gekommen ist
Von Anfang an habe er das Ziel gehabt, die Lokomobile für das Eisenbahndorf auf dem Steeler Weihnachtsmarkt zu finden, erklärt Leon Finger, einer der Organisatoren des Weihnachtsmarktes. Über Nachforschungen sei er auf die private Sammlung im etwa 45 Kilometer entfernten Neukirchen-Vluyn gestoßen: „Das war ein glücklicher Zufall, dass ich die Fahrzeuge dort gefunden habe, dadurch war der Transport viel einfacher“, erklärt Finger.
In England gebe es die Fahrzeuge noch sehr häufig, ein Transport von der Insel wäre allerdings viel komplizierter und wohl auch deutlich teurer geworden, so Finger. Auf dem Steeler Weihnachtsmarkt sind die drei Lokomobile nun das erste Mal in einem größeren Rahmen öffentlich zu sehen. „Die Fahrzeuge sind funktionstüchtig und könnten theoretisch jederzeit losfahren. Bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes wurde eines der Fahrzeuge auch befeuert“, erklärt Finger.
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Dass der „Tiger“ erst einige Tage nach der Eröffnung des Weihnachtsmarktes zu seinen Artgenossen gestoßen ist, lag laut Finger ganz einfach daran, dass er mit seinen 21 Tonnen zu schwer für den ursprünglich dafür vorgesehenen Tieflader war. Ein neuer Transporter musste geordert werden, was für Verzögerungen sorgte.
Historisches Steele im Miniaturformat auf dem Weihnachtsmarkt
Seit drei Jahren gibt es das Eisenbahndorf auf dem Grendplatz in Steele mittlerweile. Die Attraktion soll als Ergänzung zum Weihnachtsmarkt auf dem Kaiser-Otto-Platz dienen. In den vergangenen zwei Jahren standen auf dem Platz historische Dampfloks, nun die drei Lokomobile. „Das Eisenbahndorf ist ein Magnet, da kommen im Grunde Interessenten und Eisenbahnfans aus ganz Deutschland für her“, erklärt Finger.
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Und die finden dort nicht nur große Maschinen, sondern auch Miniatur-Nachbauten. In ihren Hütten verteilt zeigen Mitglieder des Steeler Archivs mit einer Modelleisenbahn im Maßstab 1:160, wie Steele vor der großen „Stadtsanierung“ in den 1960er- und 70er Jahren ausgesehen hat. Damals ging ein Großteil historischer Bausubstanz verloren. Als Vorbild für die Nachbauten dienten den Modellbauern Fotos und Luftaufnahmen, Angaben von Zeitzeugen und wenige noch vorhandene Pläne.
In der „Bastelhütte“ können die Besucher den Modellbauern des Steeler Archivs dabei zusehen, wie sie die Miniatur-Anlage Stück für Stück erweitern. Wie der Website des Steeler Archivs zu entnehmen ist, arbeiten sie aktuell an dem Teilstück „Königssteele-West“ aus dem Jahr 1964. Ergänzt wird das Eisenbahndorf durch zwei LGB-Gartenbahnen, einer Vorführanlage des Modelleisenbahnclubs Essen (MEC) und einer Hütte mit Eisenbahnzubehör. Auf die kleinen Besucher wartet eine befahrbare Kindereisenbahn, im „Lokschuppen“ gibt es Punsch, Glühwein und Speisen.
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