Essen-Werden. Bei vielen im Stadtteil ist der „Werden“-Schriftzug mit Heimatgefühl verbunden. Jetzt wurden die Buchstaben demontiert. Das ist der Grund.
Wer von der Gustav-Heinemann-Brücke auf den Ortseingang von Werden zufährt oder darauf zugeht, dem fehlt derzeit etwas Entscheidendes: Der Schriftzug über der Abteistraße ist verschwunden. Voraussichtlich für mehrere Wochen muss der Essener Stadtteil auf die bekannte Leuchtschrift „Werden“ verzichten. Sie ist wird erneuert.
„Leider ist die Beleuchtung arg in die Jahre gekommen“, konstatiert Martina Schürmann, Vorsitzende des Werdener Bürger- und Heimatvereins (WBHV), die das Abhängen des Schriftzugs am Montagabend mit vielen anderen Passanten mitverfolgt hat. Aber nicht nur die Witterungseinflüsse haben der Konstruktion, die seit Februar 1999 – mit Unterbrechungen -- an den zehn Meter hohen Masten über der Fahrbahn hängt, zugesetzt.
Ein Zeichen der Identifikation für den Essener Stadtteil
Die Stromkosten sind, nicht zuletzt aufgrund der veralteten Beleuchtungstechnik, erheblich gestiegen. In der Vergangenheit kam es bereits des Öfteren zu kostspieligen Reparaturen, was zuletzt dazu führte, dass die Sicherungen im März bis auf Weiteres gezogen wurden. Zeit zu handeln, wenn der Schriftzug, der für viele Menschen ein Zeichen der Identifikation mit „ihrem“ Stadtteil ist, nicht bald reif für den Sperrmüll sein sollte.
Weshalb sich der WBHV und der Werdener Werbering zusammengetan und beschlossen haben, das Schild vollumfänglich zu sanieren. Andreas Miksch, Vorsitzender des Werberings: „Getreu unserem Slogan ‘Werden in Bewegung’ war eines unserer Ziele, die ganzheitliche Sanierung des bekanntesten Leuchtmittels unseres Stadtteils zu realisieren.“
„Getreu unserem Slogan ‘Werden in Bewegung’ war eines unserer Ziele, die ganzheitliche Sanierung des bekanntesten Leuchtmittels unseres Stadtteils zu realisieren.“
Das sei allein jedoch nicht zu stemmen. „Wir freuen uns, in dem Werdener Bürger- und Heimatverein und der ortsansässigen Firma Elektrotechnik Walz GmbH Partner gefunden zu haben, mit denen wir das Schild im neuen Glanz erstrahlen lassen können“, betont Miksch.
20.000 Euro für die Runderneuerung der Leuchtschrift in Essen
Die Vorsitzende des WBHV, Martina Schürmann, ergänzt: „Auch für unseren Verein allein wäre das Projekt zu umfangreich gewesen. Wir danken der Stadt Essen, in Person von unserem Oberbürgermeister Thomas Kufen, für die Gewährung einer großzügigen Zuwendung, aufgrund derer die Finanzierung des beleuchteten Schildes gesichert ist.“ Diese Zusage sei noch vor der Haushaltssperre gemacht worden.
„Wir danken der Stadt Essen für die Gewährung einer großzügigen Zuwendung, aufgrund derer die Finanzierung des beleuchteten Schildes gesichert ist.“
20.000 Euro stünden für die Runderneuerung zur Verfügung, so Schürmann. Da das Schild ein Ergebnis bürgerschaftlichen Engagements sei, das es zu erhalten gelte, „freuen wir uns jetzt gemeinsam umso mehr, dass es nach einer kleinen Reparaturphase“ bald wieder an alter Stelle und mit zeitgemäßer Technik aufgehängt werde.
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Werden: Demontage in den Abendstunden erfolgte in zwei Teilen
In einem Zug war die Leuchtschrift über der vielbefahrenen Bundesstraße 224 allerdings nicht herunterzubekommen. In zwei Teilen wurde sie mit einem Kran vorsichtig auf der Ladefläche eines Transporters platziert. Ein fragendes „Wer“ blieb so für einige Minuten über der Abteistraße hängen, was zu allerlei Frotzeleien aus dem Publikum Anlass gab. Doch auch diese Buchstaben wurden schließlich abmontiert.
Die 560 LED-Birnen sind damit Geschichte. Denn auch diese Nachfolgetechnik der normalen Glühbirnen ist nicht mehr zeitgemäß. Eindringendes Wasser hatte zudem die Elektronik in den Fassungen immer wieder beschädigt. Man werde sich von Leuchtmittelherstellern Alternativen zeigen lassen, erklärt die Elektrotechnikfirma. Vermutlich würden künftig Leuchtstreifen den Schriftzug erstrahlen lassen. Angedacht sei sogar eine Möglichkeit, die Beleuchtung je nach Tageszeit zu dimmen.
Doch wie lange bleib das „Werden“-Schild in Reparatur? Schürmanns Hoffnung ist, dass es bis zur Einschaltung der Weihnachtsbeleuchtung zum ersten Advent wieder hängt. Miksch ist skeptisch: „Ich bin nicht böse, wenn das erst zwischen dem Weihnachtsmarkt und Weihnachten etwas wird.“
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