Essen. Qualm, Fremdparker und Streit sind in Essen-Kray und -Horst Folgen von Grillzonen für Wohnstraßen und eine Skateanlage. Worauf Betroffene hoffen.
Die Grillsaison ist eigentlich vorbei, das Thema Grillzonen beschäftigt Betroffene in Essen-Kray und -Horst jedoch weiterhin. Es geht um Qualm und Verkehr sowie um Anwohner, die genervt sind und über die Folgen der Zone in ihrer Nachbarschaft klagen. Vor allem aber fordern sie Lösungen: eine Anliegerstraße zum Beispiel.
Die ersten Grillzonen gab es im Stadtgarten und im Nordpark, nachdem dieses Pilotprojekt als erfolgreich angesehen worden war, wurde es aufs Stadtgebiet ausgeweitet - und das Grillen an anderen Stellen damit untersagt. Es waren die Bezirksvertretungen, die über die Standorte entschieden haben. Pro Zone wurden die Kosten mit rund 20.000 Euro beziffert. In diesen sind Pollern errichtet, Schilder und Toiletten sowie Entsorgungsstationen für heiße Grillasche aufgestellt worden. Weiterer Aufwand entsteht durch die Entsorgung selbst und auch die regelmäßigen Kontrollen.
Zu den Begleiterscheinungen rund um Grillzonen zählen nicht nur Exzesse wie im Löwental und die Wieder-Abschaffung nach heftigem Protest wie im Rüttenscheider Haumannviertel. Im Bezirk 7 etwa, wo es bereits eine Grillzone am Ruhrufer in Steele gab, wurde eine weitere im Grüngürtel des Hörsterfeldes eingerichtet, weil der zusätzliche Bedarf in Nähe der Hochhaussiedlung erkannt worden war und man zudem Eskalationen fürchtete, wenn man dort ein Grillverbot hätte durchsetzen müssen.
Lange diskutiert wurde auch über den richtigen Platz im Krayer Volksgarten, die Politik entscheid sich gegen die Nähe zu neu gepflanzten Bäumen und wich in die Nachbarschaft der Skateanlage aus. Darüber klagte dann rasch etwa ein Vater, der Kinder und Skater durch den Qualm belästigt und gefährdet sah - die Bezirksvertreter lehnten den Einwand zunächst ab. Nun beschäftigt sie genau diese Standortwahl erneut.
Auseinandersetzungen mit den Eltern, die Kinder zum Spielen in die Skateanlage schicken
So war es nun Michelle Grzelka, die Leiterin des Gecko-Mobils der evangelischen Kirchengemeinde Kray, die von Beschwerden der Nutzer der Skate- und Parkouranlage berichtete, die sich seit Monaten häuften. Kinder und Jugendliche fühlten sich durch den Qualm in der Skateanlage gestört und würden teilweise den Ort verlassen, um andere Skateanlagen zu nutzen. Die Klagen kämen auch von älteren Sportlern und Sportlerinnen.
Je nachdem wie der Wind stehe, läge eine dichte Rauchwolke über den Sportanlagen, beschreibt sie, was ihr zugetragen worden ist. Manche Familie, die zum Grillen käme, schickten zudem ihre Kinder zum Spielen in die Skateanlage. Dabei sei es dann sogar schon zu Auseinandersetzungen mit den Eltern gekommen, wenn nicht jeder einsehen mag, dass das kein Spielplatz sei.
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Nun seien Unterschriften gesammelt worden. Hinzu kommt die Bitte, es solle geprüft werden, ob der Grillplatz nicht doch in einen anderen Teil des Volksgartens verlegt werden könnte, möglichst in die Nähe des Spielplatzes. Mit der Problematik werden sich die Politiker in einer der kommenden Sitzungen befassen. Zuvor werde Grün und Gruga um eine fachliche Einschätzung gebeten.
Ganz anders hat sich die Situation in Horst entwickelt, nachdem dort eine weitere Grillfläche im Park am Hörsterfeld geschaffen worden ist. Dort hat die Stadt bereits Sperrpfosten anbringen lassen, damit die Nutzer der Grillzone nicht mit dem Auto bis zur Wiese vorfahren. Nun aber beklagen Anwohnerinnen und Anwohnern der Nikolaus-Groß-Straße sowie der Hermann-Rotthäuser-Straße in Horst weiterhin das Verkehrsaufkommen vor ihren Haustüren, da mehr Autos durch ihre Wohnstraßen fahren. Sie brächten auf diesem Weg etwa Grillgut oder Campingstühle in die Grillzone oder holten alles wieder ab. Zudem würden Fremdparker private Parkplätze (trotz großer Hinweisschilder „Privatparkplatz“) blockieren.
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Weiterhin wird als problematisch angesehen, dass vor allem im Sommer Pkw die Straße Vryburg fahren, um unterhalb des Mahnmals zu grillen. Da dort das Anbringen einer Durchfahrtsperre wegen des Wegerechts des Forstbesitzers nicht möglich sei, könnte man zumindest die Nikolaus-Groß- sowie Hermann-Rotthäuser-Straße als reine Anliegerstraßen kennzeichnen. So haben es die Grünen in ihrem Antrag formuliert. Eine Einschränkung gibt es: Da die Durchfahrt durch die Nikolaus-Groß-Straße zur Fahrradroute gehöre, solle dann der Hinweis „Fahrradfahrer frei“ unter den Schildern ergänzt werden.
Sollte das alles nicht möglich sein oder die Stadt eine andere Möglichkeit sehen, hoffen die Bezirksvertreter auf einen alternativen Lösungsvorschlag. Den Anwohner indes bleibt nur zu hoffen, dass sich die in der kommenden Grillsaison entspannt - mit welcher Alternative auch immer.
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