Essen. Mariane Broge wird bei einer Walking-Tour am Baldeneysee plötzlich schlecht, sie muss sich hinlegen. Eine Woge der Hilfsbereitschaft folgt.
Verbrechen, Unglücke, Schicksalsschläge: Viele Menschen, die Nachrichten lesen, beklagen sich über die oft negativen Themen. So geht es auch Mariane Broge. Ein Ereignis vom Sonntag rührte die Essenerin so, dass sie sich mit folgenden Worten an unsere Redaktion wandte: „Es soll keiner sagen, die Menschen kümmern sich nicht mehr umeinander – ich habe gestern so viel Anteilnahme und großartige Hilfsbereitschaft erfahren, dass ich immer noch ganz überwältigt bin.“
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Möglichst viele sollen von ihrer kleinen Geschichte erfahren. Was hat die aus Dänemark stammende Frau, die seit 1990 in der Stadt lebt, in so positiver Weise bewegt?
Essenerin geht mit Freundin regelmäßig am Baldeneysee walken
Fangen wir die Geschichte zeitlich vor letztem Sonntag an. Mariane Broge erzählt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass sie sich eine Woche vorher eine Erkältung eingefangen hatte. Nichts Dramatisches. Auch Corona sei es nicht gewesen. Als es ihr wieder besser ging, wollte sie sich wie sonntags üblich mit einer Bekannten treffen.
„Meine Freundin und ich waren am Baldeneysee – Hardenbergufer – walken, wir gehen von meiner Wohnung zum Haus Scheppen und zurück“, erzählt Broge über ein liebgewonnenes Ritual. Auf dem Rückweg fühlte sie sich mittags ganz plötzlich überhaupt nicht mehr gut. „Mir wurde immer kälter, ich fing an zu zittern und bekam kaum Luft.“
Ihr sei so schlecht gewesen, dass sie sich auf der Höhe vom Campingpark Baldeneysee auf eine Bank habe legen müssen. „Ich konnte überhaupt nicht aufhören, zu zittern“, erinnert sich Broge. Das Blöde an der Situation: Sowohl sie selbst als auch ihre Freundin waren am Sonntag ohne Handys losgezogen. Aber – und da beginnt die der schöne Teil der Geschichte –, sofort habe eine Frau angeboten, ein Taxi zu rufen. Da die Freundin wegen des Zustands von Mariane Broge wegen deren Zustand lieber einen Krankenwagen holen wollte, habe man lieber die Feuerwehr gerufen.
Helfer fährt Krankenwagen mit dem Fahrrad entgegen
Es sollte nicht bei der Frau mit dem Handy bleiben, die Hilfe anbot. Alles habe sie aufgrund ihres Zustands nicht wirklich miterleben könne, ihre Freundin habe ihr später aber davon erzählt, dass die Hilfsbereitschaft der Leute am See groß gewesen war. „Jemand holte mir etwas zu trinken, gab mir Traubenzucker, jemand anderes legte sogar seine Jacke über meine Jacke und die Jacke meiner Freundin, um mich zu wärmen“, so Broge. „Und ich hörte, wie jeder, der vorbeikam, fragte: ‚Brauchen Sie Hilfe?‘ ‚Kann ich helfen?‘“
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Ein Mann sei dem gerufenen Krankenwagen sogar mit dem Fahrrad entgegengefahren. Eine Dame habe vor der Ankunft des Krankenwagens ihren Puls genommen und ihr gut zugeredet.
Essenerin musste nicht im Werdener Krankenhaus bleiben
Von der Krankenwagenbesatzung sei sie dann ins St. Josef Krankenhaus in Werden gebracht worden. Dort sei sie untersucht worden, glücklicherweise wurde nichts Schlimmes festgestellt. „Zum Glück sind die Ergebnisse gut“, sagt Broge. Insgesamt habe sie am Sonntag vier Stunden lang „heftigen Schüttelfrost“ gehabt. Irgendwann verbesserte sich ihr Zustand. Im Krankenhaus bleiben musste die Essenerin nicht. „Ich hätte mich besser schonen sollen, habe zu früh wieder angefangen.“
Über die große Hilfsbereitschaft, die ihr am See widerfahren war, sagt sie: „Das war ein einschneidendes Erlebnis.“ Aber in positiver Weise, weil sie sich so über die Hilfe von wildfremden Menschen gefreut hat.
An diejenigen, die ihr am Sonntag geholfen haben, wendet sie sich mit diesen Worten: „Ein herzliches Dankeschön und liebe Grüße an alle Helferinnen und Helfer von mir.“
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