Essen-Holsterhausen/Bergehausen. Die Stadt Essen hat Schulwege auf mögliche Gefahren untersucht und Lösungen entwickelt. Wie jetzt Gefahrenstellen entschärft werden sollen.

In Holsterhausen und Bergerhausen sind Hol- und Bringzonen für Schülerinnen und Schüler sowie Kita-Kinder eingerichtet worden. Die Maßnahme, die viele unter dem Namen „Elternhaltestellen“ kennen, war im Juni von der Stadtverwaltung genehmigt worden. An sieben von insgesamt neun Standorten können Eltern ihre Kinder ab jetzt an extra gekennzeichneten Parkstreifen zur Schule beziehungsweise Kita absetzen und wieder abholen.

Durch die eingerichteten Zonen soll der Straßenverkehr laut Stadt direkt vor den Schulgebäuden „deutlich ruhiger und damit auch sicherer werden“. Die Standorte wurden nach den im vergangenen Jahr durchgeführten Schulweg-Checks festgelegt.

In Holsterhausen sind neue Hol- und Bringzonen an folgenden Stellen eingerichtet:

  • Auf der Rubensstraße, Höhe Hausnummer 19
  • Auf der Keplerstraße, gegenüber der Höhe Hausnummer 65
  • Auf der Cranachstraße, Höhe Hausnummer 19 - sowie direkt gegenüber

In Bergerhausen sind neue Hol- und Bringzonen hier eingerichtet:

  • Auf der Weserstraße, Höhe Hausnummer 38-40, sowie Höhe Hausnummer 80
  • Auf der Siegstraße, Höhe Hausnummer 5-7

Weitere Elternhaltestellen in Essen-Holsterhausen und Essen-Bergerhausen vorgesehen

An zwei Standorten (Böcklinstraße 13 und Weserstraße 27-29) sollen nach Angaben der Stadt noch Elternhaltestellen eingerichtet werden, wenn die Bauarbeiten vor Ort beendet sind. Die Elternhaltestellen sollen noch durch ein extra Schild gekennzeichnet werden.

Auch an der Keplerstraße in Essen-Holsterhausen befindet sich nun eine Eltern-Haltestelle.
Auch an der Keplerstraße in Essen-Holsterhausen befindet sich nun eine Eltern-Haltestelle. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

An den Hol- und Bringzonen an Schulen sei das kurzzeitige Halten erlaubt, um die Kinder aus- und einsteigen zu lassen, erklärt die Verwaltung. Die Zonen in der Nähe von Kitas erlauben ein Parken von maximal 30 Minuten, da hier laut Stadt aus Erfahrung das Bringen, Holen und Ein- und Aussteigen der Kinder etwas länger dauert als an einer Schule. Grundsätzlich bittet die Stadt Essen die Eltern darum, den Bereich vor Schultoren freizuhalten, insbesondere, wenn diese als Feuerwehrzufahrt gekennzeichnet sind. Hier ist das Halten und das Parken verboten.

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Stadt Essen hat Schulwege in zwei Stadtteilen gecheckt

Der Hintergrund der Aktion: Um Wege und Räume im Stadtteil sicherer zu machen, hat die Stadt Essen über das Projekt Be-Move die sogenannten Schulweg-Checks initiiert. Beauftragt wurde dafür das Planungsbüro Bueffee GbR aus Wuppertal. In Bergerhausen nehmen die Theodor-Heuss-Grundschule, die katholische Grundschule am Krausen Bäumchen, die evangelische Kita Weserstraße und die städtischen Kitas Diemelstraße und Weserstraße teil.

In Holsterhausen sind die Gesamtschule Holsterhausen, die Cranachschule und die umliegenden Kitas St. Stephanus, die Awo-Kita Cranachhöfe und die städtische Kita Barthel-Bruyn-Straße mit dabei. Zu den dadurch initiierten und beschlossenen Maßnahmen gehören unter anderem zusätzliche Sperrpfosten und Halteverbote an gefährlichen Stellen sowie neue Elternhaltestellen.

Polizei Essen: 18 Schulwegunfälle im Jahr 2023

Nach Angaben der Polizei Essen gab es 2023 insgesamt 18 Schulweg-Unfälle. Das ist einer weniger als 2022, damals verunglückten 19 Jungen und Mädchen auf dem Schulweg. In diesem Jahr deutet sich eine Verringerung an. So habe es von Januar bis Juli 2024 vier Schulweg-Unfälle gegeben, teilt ein Polizei-Sprecher mit. 2023 seien es im gleichen Zeitraum zehn gewesen. Zu bedenken ist dabei, dass ein Unfall nur als Schulweg-Unfall erfasst wird, wenn der Beamte vor Ort das entsprechende Kreuz an dieser Stelle macht.

Insgesamt wurden 2023 in Essen laut Verkehrsunfallstatistik 226 Kinder bei Unfällen verletzt. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Jahr 2022, wo 188 Kinder verunglückt sind. In den meisten Fällen (206) wurden die Kinder leicht verletzt, in wenigen Fällen (20) schwer. Todesfälle gab es nicht.

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Verkehrs Essen: „Müssen daran arbeiten, dass Kinder sicher zur Schule kommen“

Maria Brendel-Sperling, Geschäftsführerin der Verkehrswacht Essen, begrüßt die Einrichtung von Elternhaltestellen. „Wir müssen auf allen Ebenen daran arbeiten, dass Kinder sicher zur Schule kommen“, betont sie. Viele Eltern brächten ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, weil sie glaubten, dass das sicherer sei. Deshalb sei es wichtig zu verdeutlichen, dass Elterntaxis vorm Schulgebäude ganz im Gegenteil ein Sicherheitsrisiko darstellten. Zusätzlich sei es für die Eltern auch zeiteffizienter, ihr Kind an der Hol- und Bringzone abzusetzen, als es bis vor die Schule zu fahren.

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