Essen-Bergeborbeck. Bis zu 150 Kunden am Tag: Betreiber des Repaircafés planen einen weiteren Öffnungstag und suchen Ehrenamtliche. Das wird angeboten.
Im Essener Nordwesten hat die Firma WIK Elektrogeräte vor genau einem Jahr ein neues Repaircafé eröffnet. Interessierte können seitdem donnerstags von 9 bis 12.30 Uhr ihre defekten Elektrogeräte dort selbst reparieren oder auch reparieren lassen. Der Schacht Neucöln 12 in Bergeborbeck war in den vergangenen zwölf Monaten ein begehrter Anlaufpunkt.
Das international tätige Unternehmen WIK, das 1951 von Wilhelm Kruk in Essen gegründet wurde, stellt verschiedene Elektrokleingeräte für diverse Kunden her. Dabei steht Nachhaltigkeit in der Firmenphilosophie an erster Stelle. Auch Umweltschutz ist dem Unternehmen wichtig. So wird unter dem Motto „Free the sea” auch recyceltes Plastik aus den Weltmeeren verwendet.
Unter dieser Prämisse habe man das Repaircafé eröffnet, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, ebenfalls Umweltschutz zu betreiben, aber auch Geld für Neuanschaffungen zu sparen, erklärt Standortleiter Michael Dick. „So vermeiden wir eine Menge Elektroschrott.” Das Konzept ist durchaus erfolgreich, denn rund sechs reparierwillige Menschen, die mit der Hoffnung auf Hilfe zum Schacht Neucöln gefahren sind, tummeln sich in dem Raum.
„Um die 150 Kunden haben wir an den Tagen hier begrüßt und das ohne jegliche Werbung”, erzählt Michael Dick. Rund 65 Prozent der mitgebrachten Geräte seien funktionstüchtig wieder vom Besitzer mitgenommen worden. Das sei eine gute Quote. Aus diesem Grund möchte das Unternehmen die Reparaturmöglichkeit zeitlich erweitern.
„Uns schwebt ein zweiter Tag neben dem Donnerstag vor”, stellt der Standortleiter die Pläne vor. Deshalb suche man Interessierte, die die Kunden ehrenamtlich betreuen, ihnen bei der Reparatur helfen oder sogar die Arbeit übernehmen. Das Repaircafé wird von den Menschen nicht nur zur Reparatur von Geräten genutzt. Da schauen die meisten gern zu, wie die Mitarbeiter ihr Gerät wieder fit machen.
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Aber viele suchen auch das Gespräch über Gott und die Welt. Wie zum Beispiel Harald Wenz, der mit seinem ziemlich alten Handstaubsauger durch die Tür kommt. Während Steven Halm und Petra Uschkurat, die von Beginn an zum Repaircafé-Team gehören, den Sauger reparieren, wird erzählt, Privates, Politisches, dies und das. Das sei nicht ungewöhnlich, weiß Michael Dick, einige kommen auch und bringen uns Teile, in der Hoffnung, dass wir die als Ersatzteile gebrauchen können. Es gibt einen gewissen Stamm an Kunden, die immer wieder mal vorbeischauen.
Das Repaircafé hat sich inzwischen etabliert und ist beliebt. Nicht zuletzt, weil die WIK-Techniker nicht nur kompetent seien, sondern auch hilfsbereit auf die Kunden eingingen. Bei Kaffee und belegten Brötchen wird dann repariert und gefachsimpelt. Michael Dick hofft, dass sich einige weitere Technikfreaks finden, die Spaß daran hätten, den Kunden bei ihrer Reparatur beizustehen oder selbst zu reparieren.
Auf jeden Fall will WIK aber die Erfolgsstory fortschreiben, so der Wunsch. Noch stehe der Tag nicht fest, an dem die zweite Öffnungszeit eingerichtet werden soll. Das richte sich auch nach der Verfügbarkeit der dann ehrenamtlich Tätigen. Melden können sich Interessierte im Repaircafé donnerstags zwischen 9 und 12.30 Uhr oder per Mail unter repaircafe@wik-service.de
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