Essen. Der Wagen ist wetterfest und auffällig: Wo früher Pommes zubereitet wurden, kann man nun bei den Heimspielen von RWE Fanartikel kaufen.

Die Fan- und Förderabteilung (FFA) von Rot-Weiss Essen fährt groß auf. Zukünftig wird der Verkauf von Fanartikeln an einem Infostand stattfinden, den die Mitglieder der FFA selbstständig renoviert haben – und das ohne Vereinshilfe.

In den Jahren zuvor hat sich die FFA einen Container mit anderen Fangruppierungen geteilt, die sich ebenfalls durch den Verkauf von Fanartikeln finanzieren. Der eigentliche Verkauf fand dabei an provisorisch aufgestellten Tischen statt, die mithilfe eines Pavillons wetterfest gemacht wurden.

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Rot-Weiss Essen: Alter Wagen ist ein Relikt aus dem Georg-Melches-Stadion

Doch für Marvin Drößer, Leiter der Stand-AG der Fan- und Förderabteilung, war das keine dauerhafte Lösung. „Irgendwann hatten wir keine Lust mehr, uns einen Container zu teilen. Hinter kleinen Tischen ist es außerdem schwierig, mit den Fans in Kontakt zu treten. Es war klar, dass wir einen eigenen Stand brauchten.“ Stadion-Caterer David Ulrich hatte dafür die richtigen Mittel. Er spendete der FFA einen Gastro-Wagen, der nicht mehr gebraucht wurde. „Der Wagen ist ein Relikt aus dem alten Georg-Melches-Stadion“, erklärt Ulrich.

Solche Aufkleber kann man am neu gestalteten Infostand der Fan- und Förderabteilung von Rot-Weiss Essen kaufen.
Solche Aufkleber kann man am neu gestalteten Infostand der Fan- und Förderabteilung von Rot-Weiss Essen kaufen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Trotz des großzügigen Geschenks stand die FFA zunächst vor einer großen Herausforderung: Der Wagen musste über die Sommerpause komplett renoviert werden. „Innen drin befand sich eine voll eingerichtete Pommessbude. Wir mussten erstmal alle Geräte, wie zum Beispiel die Starkstromfritteusen, entfernen“, erzählt Drößer.

RWE: Fan- und Förderabteilung trug Kosten für Wagen-Umbau selbst

Doch damit nicht genug: Neben der Reinigung des Wagens wurde auch das Innenleben komplett erneuert und an die Verwendung als Infostand angepasst. „Wir haben zum Beispiel ein Schubsystem für unsere Aufkleberkisten integriert, damit wir die Kisten ganz einfach rein- und wieder rausschieben können.“

Marvin Drößer aus der Fan- und Förderabteilung von RWE sagt über den neuen Info-Wagen: „Wir können endlich wetterunabhängiger werden.“
Marvin Drößer aus der Fan- und Förderabteilung von RWE sagt über den neuen Info-Wagen: „Wir können endlich wetterunabhängiger werden.“ © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Die Renovierung wurde mit vereinter Kraft der FFA-Mitglieder bewerkstelligt und allein durch interne Mittel finanziert. „Mit dem Geld, das wir durch unseren Aufkleberverkauf oder durch Aktionen wie Fanclubturniere eingenommen haben, konnte die Fan- und Förderabteilung die Kosten für den Umbau des Wagens selbstständig decken“, sagt Drößer.

Durch neuen Wagen sollen mehr Fans von Rot-Weiss erreicht werden

Der Leiter der Stand-AG setzt große Hoffnungen in den neuen Infowagen. „Wir können endlich wetterunabhängiger werden – vor allem in den Wintermonaten. Pro Spieltag verbringen wir etwa drei Stunden an unserem Infostand und auf dem Asphalt war es immer ziemlich kalt.“ Drößer ist außerdem davon überzeugt, dass der neue Wagen die Reichweite der FFA vergrößern kann. „So ein richtiger Stand mit Beleuchtung ist natürlich auffällig. Dadurch können wir die Fans viel besser erreichen.“

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Aktuell laufen an dem neuen Infostand noch die letzten Feinarbeiten. In der nächsten Zeit soll der Wagen neu abgedichtet und in rot-weißen Farben besprüht werden. Daneben kümmert sich die Fan- und Förderabteilung aber auch schon um weitere Aktionen für die RWE-Fans.

Sonderzug zum RWE-Spiel nach Rostock geplant

Den neuen Info-Wagen findet man jetzt bei Heimspielen am Stadion an der Hafenstraße.
Den neuen Info-Wagen findet man jetzt bei Heimspielen am Stadion an der Hafenstraße. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Im Moment planen wir unseren nächsten Sonderzug. Auf Wunsch der Fans versuchen wir gerade zu ermöglichen, dass dieser nach Rostock geht“, berichtet Manfred Villwock, erster Vorsitzender der Fan- und Förderabteilung. Die Arbeit innerhalb der Abteilung laufe dabei reibungslos – auch dank der guten Zusammenarbeit mit dem Verein.

„Das war nicht immer so. In den Jahren zuvor war die Zusammenarbeit zwischen Verein und FFA ziemlich holprig, was vor allem am Vorstand der FFA lag. Manche Personen konnten sich nicht so gut riechen“, sagt Drößer. Doch diese Unstimmigkeiten seien Schnee von gestern. „Die Stimmung ist jetzt viel besser, als sie es mal war.“

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