Essen. Das private Essener OP-Zentrum, in dem viele kosmetische Eingriffe stattfinden, braucht ein Konzept, um sich zu sanieren. Die OPs laufen weiter.
Die Mitarbeiter der EdR-Klinik im Girardethaus in Essen-Rüttenscheid (nicht zu verwechseln mit der dort ebenfalls ansässigen Procelsio-Klinik!) sind am Dienstagnachmittag (6.8.) darüber informiert worden, dass das private OP-Zentrum Insolvenz angemeldet hat. Tage zuvor hatte das Amtsgericht die Nachricht über das „Insolvenzeröffnungsverfahren“ bereits veröffentlicht, Aktenzeichen 162 IN 170/24. Das soll kein Schlusspunkt sein, sondern der Start eines zunächst dreimonatigen Verfahrens, in dem man sich zukunftsfest aufstellen möchte. Und: „Die Ausgangslage ist gut“, sagt Rechtsanwältin Frauke Heier.
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Sie ist zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestimmt und weist darauf hin, dass bisher „keine Löhne und Gehälter rückständig“ sind. Bis Ende Oktober seien die Gehaltszahlungen nun vom Insolvenzgeld gedeckt. In dem OP-Zentrum arbeiten nach Angaben von Frauke Heier vier Anästhesisten: Das sind einmal die beiden Geschäftsführer Andreas Biallas und Thomas Ulrich Ritterbach sowie zwei weitere Mediziner. Außerdem gehören zum insgesamt rund zwölfköpfigen Team vor allem Anästhesieschwestern. „Es sind auf keinen Fall Entlassungen geplant“, versichert Frauke Heier.
OP-Räume in Essen-Rüttenscheid für plastisch-ästhetische Eingriffe
Das OP-Zentrum stelle im Wesentlichen Klinik-Räumlichkeiten und Anästhesie-Leistungen für externe Operateure zur Verfügung: „Sie führen in der Klinik sowohl kosmetische als auch medizinisch notwendige Operationen durch“, erklärt Frauke Heier. Die Homepage der Privatklinik lässt darauf schließen, dass der Schwerpunkt auf den Schönheits-Operationen liegt. „Drei in Reinraumtechnik klimatisierte OP-Räume stehen für die verschiedenen plastisch-ästhetischen Eingriffe bereit“, heißt es da.
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Möglich seien ambulante wie stationäre Eingriffe, es gebe Ein- und Zweibettzimmer. „Lassen Sie sich nach Ihrer Schönheits-OP von unserem 10-köpfigen Pflegeteam rund um die Uhr verwöhnen“, wirbt die Klinik. Das Geschäftsmodell sei gut, der Betrieb werde wie gehabt fortgesetzt, sagt Frauke Heier. „Wir suchen noch weitere Operateure, die die OP-Räume nutzen wollen.“
Klinikbetrieb in Essen-Rüttenscheid läuft weiter, Investoren werden gesucht
Zum jetzigen Zeitpunkt mag die Anwältin noch nichts dazu sagen, wie das OP-Zentrum trotz der so guten Ausgangsbedingungen in eine wirtschaftliche Schieflage geraten konnte. „Ich bin gerade dabei, die Insolvenzgründe aufzuarbeiten. Sie liegen wohl in der Vergangenheit, der aktuelle Geschäftsbetrieb läuft gut.“ Frauke Heier ist daher zuversichtlich, dass man Investoren finde; bevorzugt solche, die dem Klinikbetrieb nahestehen. Interessenten gebe es bereits. In drei, vier Wochen wisse man mehr.
Die beiden Geschäftsführer hätten den Insolvenzantrag „rechtzeitig“ gestellt, betont die Insolvenzverwalterin. Daher gehe sie davon aus, dass man bis zum 1. November 2024 ein tragfähiges Sanierungskonzept vorlegen könne.
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